Krippe mit heiligem Josef (rechts)
Schweiz

Der heilige Josef bekommt mehr Raum in der Messe

Freiburg, 22.9.17 (kath.ch) Der heilige Josef bekommt mehr Raum im zentralen Gebet der katholischen Messe, dem so genannten Hochgebet. Der Bräutigam der Gottesmutter Maria kann in diesem vorformulierten Gebet neu auch im deutschen Sprachraum namentlich erwähnt werden. Und zwar in allen vier Varianten, die das Messbuch vorsieht.

Das Hochgebet bezeichnet das grosse Lob- und Dankgebet in der Eucharistiefeier, welches sich an Gott Vater richtet. Zusammen mit dem Kommunionempfang ist es das Herzstück der Messe. Es gibt im deutschen Messbuch vier solcher Eucharistischen Hochgebete, wovon das erste das älteste und das zweite das am häufigsten verwendete ist, wie Gunda Brüske, Co-Leiterin des Liturgischen Instituts (LI), auf Anfrage erklärte.

Bisher wurde der heilige Josef im deutschsprachigen Raum einzig im ersten Hochgebet erwähnt. Neu kann er auch in den Hochgebeten zwei bis vier genannt werden. Der entscheidende Satz des zweiten Hochgebets lautet neu: «Vater, erbarme dich über uns alle, damit uns das ewige Leben zuteilwird in der Gemeinschaft mit der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria, mit ihrem Bräutigam, dem heiligen Josef, mit deinen Aposteln und mit allen, die bei dir Gnade gefunden haben von Anbeginn der Welt, dass wir dich loben und preisen durch deinen Sohn Jesus Christus.» Mit ähnlichen Worten wird der heilige Josef auch in den Hochgebeten drei und vier eingefügt.

Formulierung ab sofort möglich

Die Gottesdienstkongregation des Vatikan hatte den Heiligen Josef bereits 2013 in alle vier Versionen des Hochgebetes aufgenommen. In der deutschen Übersetzung derselben gab es aufgrund von Reaktionen der Bischofskonferenzen im deutschen Sprachgebiet eine Verzögerung. Obschon die neue Einfügung in die Hochgebete zwei bis vier erst ab Erscheinen des neuen Messbuchs verbindlich ist, wie das Liturgische Institut in seinem aktuellen Newsletter schreibt, können die neuen Formulierungen ab sofort verwendet werden. Wann ein neues deutsches Messbuch erscheinen wird, ist laut Aussage von Gunda Brüske derzeit unbekannt. (sys)

 

 

Krippe mit heiligem Josef (rechts) | © Jean-Marie Duvoisin
22. September 2017 | 14:21
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