Pater Cyrill Bürgi
Schweiz

Das Bistum Chur setzt beim Katechumenat aufs Kloster Einsiedeln

Die katholische Kirche erlebt hauptsächlich Austritte. Doch es gibt sie auch: die Eintritte. Das Kloster Einsiedeln soll ein Katechumenat-Leuchtturm fürs Bistum Chur werden. Der Einsiedler Pater Cyrill Bürgi begleitet seit April fünf erwachsene Menschen. Er hat auch eine neue Webseite lanciert: katholisch-werden.ch.

Regula Pfeifer

Das Kloster Einsiedeln bietet seit April einen regionalen Einführungskurs ins Katholisch-Werden an, das sogenannte Katechumenat. Es ist für die Dekanate Ausserschwyz, Innerschwyz und Uri gedacht, also für die Region ums Kloster Einsiedeln. In einer Mitteilung definiert das Kloster dieses Angebot: «Das Katechumenat ist ein Weg für erwachsene Personen hin zur Taufe, zum Übertritt oder Wiedereintritt in die katholische Kirche.»

katholisch-werden.ch
katholisch-werden.ch

Fünf Personen wollen katholisch werden

Aktuell seien fünf Personen auf diesem Weg, heisst es weiter. Sie würden voraussichtlich im Frühling 2023 getauft oder gefirmt. Weitere Personen hätten Interesse an einem solchen Weg geäussert. Darunter auch ausgetretene Katholikinnen und Katholiken. Eine solche Person begleitet Pater Cyrill Bürgi im Moment persönlich. Der Einsiedler Pater leitet das Katechumenat.

Die Hände sind zum Gebet gefaltet.
Die Hände sind zum Gebet gefaltet.

Die fünf Kursteilnehmenden haben unterschiedliche Ziele: Es sind «drei Taufbewerber, ein Konvertit und eine Katholikin, die den Prozess des Christwerdens als Erwachsene bewusst durchlaufen möchte», sagt Pater Cyrill zu kath.ch. Die Kandidierenden würden von einer erwachsenen Person aus dem eigenen Umfeld begleitet. «Diese Begleitperson ist ein wesentlicher Bestandteil des Katechumenates.»

Kloster-Gast aus Deutschland

Das Projekt ist schon länger geplant und war auch schon Thema in Sitzungen der Kantonalkirchen, wo Zuschüsse beantragt wurden. Die erste Gruppe habe bereits im April begonnen, einige Monate früher als geplant.

Pater Cyrill vor dem Kloster Einsiedeln
Pater Cyrill vor dem Kloster Einsiedeln

«Da ein junger Mann aus Deutschland extra ein halbes Jahr ins Kloster kam, um den christlichen Glauben vertieft kennenzulernen und sich taufen zu lassen, habe ich schon im vergangenen April mit dem ersten Kurs begonnen», sagt Pater Cyrill. Der junge Mann sei inzwischen wieder zu Hause und werde das Katechumenat dort fortsetzen.

Offen für mehr

Das Angebot ist grundsätzlich für die Region Innerschweiz gedacht. Es deckt die Dekanate Ausserschwyz, Innerschwyz und Uri ab. Doch Pater Cyrill sieht das nicht so eng: «Wir müssen offen sein für Interessierte und fähig, sie zu empfangen». Es könnten durchaus auch Personen aus den angrenzenden Gebieten der Kantone Zug, Zürich, St. Gallen und Glarus mitmachen. «Es muss einfach für die Kandidaten Sinn machen, rund zweimal im Monat nach Einsiedeln zu kommen.»

Begegnung und Austausch beim Brunch in der Pfarrei St. Johannes in Luzern
Begegnung und Austausch beim Brunch in der Pfarrei St. Johannes in Luzern

Dass das Kloster Einsiedeln diesen Kircheneintrittskurs anbietet, ist laut Pater Cyrill nicht zwingend. «Ein Katechumenat muss nicht in einem Kloster stattfinden», sagt er. Er ist überzeugt: Dieses müsse «letztlich im Pfarreileben verankert sein». Die Pfarreien müssten die Interessenten auf dem Weg ihres Christwerdens willkommen heissen und integrieren, betont er. Die eigene Arbeit sieht er als Unterstützung der Pfarreien an.

Neue Kircheneintritts-Webseite

Parallel zum Aufbau des regionalen Katechumenats hat Pater Cyrill Bürgi eine neue Webseite entwickelt: katholisch-werden.ch. Diese informiert über die Möglichkeiten, Schritte hin zum Katholischsein oder zur Tauferneuerung zu unternehmen. Ein Suchfeld darauf ermöglicht interessierten Personen, mit der Pfarrei ihres Wohnorts in Kontakt zu gelangen. (rp)


Pater Cyrill Bürgi | © Ueli Abt
22. Dezember 2022 | 17:46
Lesezeit: ca. 2 Min.
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