Warnschild
International

Bischöfe vereinbaren Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft

Rom, 17.11.18 (kath.ch) Um Missbrauchsfälle besser aufzuarbeiten, will die Kirche in Chile stärker mit der Staatsanwaltschaft des Landes zusammenarbeiten. Wie das Portal Vatican News am Samstag berichtet, beschlossen die Bischöfe bei ihrer jüngsten Vollversammlung in Santiago, eine entsprechende Vereinbarung zu unterschreiben.

Der Entwurf einer solchen Vereinbarung wurde demnach bei dem Treffen, das von Montag bis Freitag stattfand, auch mit Behördenvertretern diskutiert. «In den kommenden Wochen hoffen wir, diese Vereinbarung durch die Unterzeichnung des entsprechenden Dokuments und dessen anschliessende Umsetzung zu formalisieren», zitiert Vatican News aus der Erklärung der Bischöfe.

Mitte Oktober hatte die Staatsanwaltschaft des Landes der Kirche mangelnde Kooperation bei der Aufarbeitung von Missbrauch vorgeworfen. Ende des Monats erst vernahm sie den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Militärbischof Santiago Silva.

Laut Medienberichten wird er verdächtigt, in der Vergangenheit Missbrauchsvergehen vertuscht zu haben. Silva wies solche Anschuldigungen zurück und erklärte, er habe nichts zu verbergen.

Nicht durchgegriffen

Vorwürfe gibt es auch gegen den früheren Erzbischof von Santiago, Kardinal Francisco Javier Errazuriz. Er soll 2009 nicht die erforderlichen Massnahmen ergriffen habe, um Vorwürfe gegen den charismatischen ehemaligen Priester Fernando Karadima aufzuklären.

Karadima steht im Mittelpunkt des Missbrauchsskandals in Chile. Errazuriz, bislang Mitglied im neunköpfige Kardinalsrat zur Beratung des Papstes, teilte diese Woche mit, dass er das Gremium verlasse.

Fünf Rücktritte angenommen

Bei der jüngsten Vollversammlung der Bischofskonferenz waren die Bischöfe des Landes versammelt und die apostolischen Administratoren, die Papst Franziskus eingesetzt hatte, wo er die Rücktritte von Bischöfen angenommen hatte.

Die gesamte Bischofskonferenz war im Mai in den Vatikan gekommen, weil Papst Franziskus sie dazu aufgefordert hatte. Am Ende hatten die Bischöfe geschlossen ihre Rücktritte angeboten, fünf davon wurden bislang angenommen. (kna)

Warnschild | © Fotobox Pixelio.de
17. November 2018 | 16:41
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!