Schweiz
Bistum St. Gallen korrigiert Aussage zum Missbrauchs-Fall E. M.
Konfrontiert mit einem konkreten Missbrauchsfall in St. Gallen hat Bischof Markus Büchel zum mutmasslichen Täter E. M. gesagt: «Mir ist der Name des Priesters nicht bekannt. Die Identifikation läuft.» Jetzt korrigiert das Bistum diese Aussage. Dem Bischof sei der Name des Täters sehr wohl bekannt.
Charles Martig
An der Medienkonferenz vom 13. September in St. Gallen war Bischof Markus Büchel sehr betroffen vom Fall E. M., über den er aus der Pilotstudie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche erfahren hatte. Aber er war bei seinen Aussagen inhaltlich nicht sattelfest und verstrickte sich in Widersprüche.
«Wir kennen also den Namen. Aber wir dürfen aus rechtlichen Gründen keinen Namen nennen.»
Sabine Rüthemann
Jetzt korrigiert das Bistum St. Gallen die Aussage des Bischofs: «Dass der Bischof die Person nicht kennt, war nicht richtig formuliert.» Weiter heisst es: «Die Forschungsgruppe hat keine richtigen Namen und auch keine richtigen Initialen weitergegeben, sondern Pseudonyme verwendet.» Die Meldung des Falles, der im Bericht der Universität ausführlich beschrieben ist, erreichte das Bistum am 5. September. Darauf habe das Bistum gehandelt. «Wir mussten in einem ersten Schritt die Akten prüfen und die Person eruieren, um die beiden Verfahren einleiten zu können. Das ist wie geschrieben passiert», führt die Mediensprecherin Sabine Rüthemann aus.
Zu den widersprüchlichen Aussagen von Bischof Markus Büchel sagt das Bistum heute: «Wir kennen also den Namen. Aber wir dürfen aus rechtlichen Gründen keinen Namen nennen. So hätte der Bischof es formulieren müssen.» Mit dieser Stellungnahme klärt das Bistum das Verfahren zum Fall E. M. «Alles Weitere ist jetzt Sache der ermittelnden Stellen, es gilt die Unschuldsvermutung», betont Sabine Rüthemann.
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