Bischof Huonder will auch abgewiesene Priesteramtskandidaten

Chur, 5.2.14 (Kipa) Ab 1. Juli hat das Priesterseminar St. Luzi in Chur einen neuen Leiter: Auf Weihbischof Marian Eleganti (59) folgt Martin Rohrer (45). Angesichts «einer sich stets vergrössernden Anzahl von Verantwortungsbereichen» habe Weihbischof Eleganti Bischof Vitus Huonder «schon vor einiger Zeit» darum gebeten, von dieser Aufgabe entlastet zu werden, teilte das Bistum Chur am 14. Januar mit. Die Wahrheit ist: Zwischen Huonder und Eleganti ist es zu schweren Spannungen gekommen, weil sich Huonder immer wieder in die Kandidatenauswahl eingemischt habe, bestätigen glaubwürdige Quellen übereinstimmend.

Anfang 2011 warf bereits Ernst Fuchs den Bettel als Regens (Leiter) des Priesterseminars St. Luzi in Chur hin. Es sei ihm eine Zusammenarbeit mit Bischof Vitus Huonder auf Dauer nicht möglich gewesen, liess Fuchs damals verlauten.

Dieselbe Erfahrung hat jetzt offensichtlich sein Nachfolger Weihbischof Marian Eleganti gemacht. Bischof Huonder mische sich immer wieder in die Auswahl der Priesteramtskandidaten ein, äusserten Kenner der Verhältnisse am Mittwoch, 5. Februar, gegenüber der Presseagentur Kipa. Dabei missachte der Churer Bischof auch diesbezügliche Vorgaben aus Rom. Diese Vorgaben besagen, dass bereits in anderen Bistümern wegen mangelnder Eignung abgewiesene Priesteramtskandidaten keine Aufnahme finden sollen. Eleganti wollte dieses Vorgehen nicht länger hinnehmen. Als er sich darüber beklagte, legte ihm Huonder nahe, seine Demission als Regens einzureichen.

Weiterhin Jugendbischof

Marian Eleganti gibt zwar auf den 1. Juli sein Amt als Leiter des Priesterseminars ab, bleibt jedoch weiterhin Bischofsvikar für die Ordensleute im Bistum Chur. Ferner soll er auch als Bischofsvikar für die Jugendpastoral und die Neuevangelisierung wirken. Auf schweizerischer Ebene ist Eleganti Jugendbischof für die deutsch-, rätoromanisch- und italienischsprachige Schweiz sowie Verantwortlicher für die Spezialseelsorge (Familienpastoral, Spitalseelsorge, Pastoral für die Gefangenen). «Diesen Arbeitsbereichen möchte sich Weihbischof Eleganti ab Juli 2014 konzentrierter widmen», hiess es im offiziellen Communiqué des Bistums Chur vom 14. Januar dazu. (kipa/job/bal)

5. Februar 2014 | 15:11
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