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Schweiz

Bischof Huonder kritisiert Haltung der CVP zur PID-Vorlage

Chur, 17.5.15 (kath.ch) Besorgt über die Haltung der CVP zur Präimplantationsdiagnostik (PID) zeigt sich der Bischof von Chur, Vitus Huonder. In einem Brief an die National- und Ständeräte der CVP in seinem Bistum beklagt der Bischof, «dass eine Partei, die sich ‘christlich’ nennt, solch ein Signal ausgesendet hat». Die CVP Schweiz hat im April entschieden, die PID-Vorlage zu unterstützen.

Der Sprecher des Bischofs, Giuseppe Gracia, bestätigte gegenüber kath.ch den Versand des Briefes an die CVP-Politiker. Zudem wurde ein Argumentarium an alle Mitarbeitenden des Bistums zur PID-Problematik verschickt.

Huonder schreibt im Brief, aus welchem die NZZ am Sonntag zitiert, die Parole der CVP sei umso erstaunlicher, da die SP, die Partei des für das Geschäft zuständigen Bundesrats Alain Berset, Stimmfreigabe beschlossen habe. Es sei mit den christlichen Glauben nicht vereinbar, wenn Menschen über «lebenswertes und lebensunwertes Leben anderer Menschen» entscheiden.

PID bedeute in letzter Konsequenz Selektion und Eugenik. Dem sollte man als Christ nicht zustimmen. Huonder fordert die angeschriebenen Parlamentarier auf, sich gegen PID zu engagieren, auch «wenn sie sich damit in Gegensatz zur Parteilinie der CVP begeben werden».

Auch in einem Rundschreiben an die Pfarreien in seinem Bistum appelliert der Bischof, nach Kräften für ein Nein zur PID-Vorlage zu werben.

Das Schweizer Stimmvolk befindet am 14. Juni über die Vorlage. Der Bischof von Chur folgt der Stellungnahme der Schweizer Bischofskonferenz (SBK). Zur Präimplantationsdiagnostik erklärte die SBK am 11. Mai, die Selektionsmethode sei eine unmittelbare Verletzung der Menschenwürde. (gs)

Schwangerschaft | © Gisela Peter / pixelio.de
17. Mai 2015 | 11:35
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