Claire Haltner
Schweiz

«Auch andere Frauen sind in der Kirchenleitung tätig»

Bern, 10.6.16 (kath.ch) Es ist wichtig, gemeinsam auf den Weg zu gehen, um die Kirche wieder in gute Position zu bringen, sagt die erste Präsidentin des Synodalrats der Berner Kantonalkirche, Claire Haltner, im Interview mit kath.ch. Ihre Wahl erfolgte am Freitag, 10. Juni.

Regula Pfeifer

Wie haben Sie die Wahl zur Präsidentin des Synodalrates empfunden?

Claire Haltner: «Es war bewegend, ich fühle mich glücklich – und nach der vorherigen Spannung – auch erleichtert. Es war schön, so viel Vertrauen zu erhalten. Nun kommt die Herausforderung auf mich zu. Ich versuche die Erwartung zu erfüllen und mein Bestes zu geben. Meine Arbeit mache ich natürlich nicht alleine, sondern gemeinsam mit dem Team des Synodalrats.

Was ist Ihr Ziel?

Haltner: Eine Herausforderung wird die Arbeit sein, die das neue Landeskirchengesetz mit sich bringt. Die Landeskriche wird fortan vom Kanton die Verantwortung für das gesamte Pfarrpersonal übernehmen. Die Entlöhnung der Pfarrer erfolgt neu durch die Landeskirche. Die Landeskirche erhält vom Kanton in einer ersten Phase weiterhin das dafür benötige Geld. Ich will die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den Kirchgemeinden und dem Kanton noch stärker intensivieren und auf einen guten Boden stellen. Es ist wichtig, gemeinsam auf den Weg zu gehen, damit wir auch künftig eine starke Position behalten.

Weshalb sind Sie qualifiziert für diese Aufgabe?

Haltner: Ich war acht Jahre Synodalin und vier Jahre im Synodalrat, zuletzt auch Vizepräsidentin. Ich war auch an den Vorbereitungen zum neuen Kirchengesetz beteiligt, konnte mich einbringen und habe die Meinungen herausspüren können. Wir Frauen können eine solche Aufgabe genauso gut übernehmen.

Sie sind die erste Frau, die Synodalratspräsidentin in der katholischen Kirche Bern geworden ist. War das Frau-Sein ein Thema?

Haltner: Das war kein Kriterium. Die Akzeptanz ist da, es spielt keine Rolle mehr, ob Frau oder Mann. Im Synodalrat sind wir auch drei zu drei, also ausgeglichen. Das zeigt, wir sind gleichberechtigt. Auch andere Frauen sind in der Kirchenleitung tätig: etwa die Verwalterin und die Regionalleiterin des Bischofsdekanats. (rp)

Claire Haltner | © 2016 Römisch-katholische Kirche Bern
10. Juni 2016 | 18:46
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