Trauer um Paul Bruchez
Schweiz

91-Jähriger stirbt in den Bergen: Das Bistum Sitten trauert um sportlichen Senior-Priester

Bis zuletzt war Pfarrer Paul Bruchez (91) sehr sportlich. Am Donnerstag kehrte er von einer Wanderung nicht mehr zurück. Ein Helikopter fand ihn in steilem Gelände auf 1765 Metern Höhe.

Raphael Rauch

Der Priester Paul Bruchez (91) ist beim Wandern im Unterwallis tödlich verunglückt. Der leblose Körper des Mannes wurde am Freitag bei einem Suchflug mit einem Helikopter in steilem Gelände auf 1765 Metern Höhe gefunden. 

Er war alleine wandern

Die Polizei-Einsatzzentrale war am Donnerstagabend über einen vermissten Wanderer informiert worden, wie die Kantonspolizei Wallis am Freitag mitteilte. Die Suchaktion dauerte die ganze Nacht. 

Zunächst entdeckten Angehörige das Auto des Vermissten in der Region. Danach startete der Helikopter seine Suche. Laut Paul Martone, dem Sprecher des Bistums Sitten, war sein Mitbruder Paul Bruchez beim Wandern alleine unterwegs.

Beerdigung am Dienstag

Der Verstorbene ist am 15. März 1931 in Fully geboren. Nach seiner Priesterweihe im Jahre 1957 war er in verschiedenen Pfarreien tätig. 2006 zog er in seine Heimatpfarrei Fully zurück.

Bischof Jean-Marie Lovey am Karfreitag in den Bergen.
Bischof Jean-Marie Lovey am Karfreitag in den Bergen.

«Wir danken unserem Mitbruder Paul für seine Mitarbeit im Bistum Sitten und bitten, ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren», teilte das Bistum Sitten am Samstag mit. Die Beerdigung ist am Dienstag, 24. Mai, um 16.30 Uhr in der Pfarrkirche von Fully.

Als Junge hütete er Ziegen

Mit Paul Bruchez hat das Bistum Sitten seinen sportlichsten Senior-Priester verloren. Vor Jahren erschien ihm «Nouvelliste» ein Artikel über Paul Bruchez, der einmal pro Woche mit Freunden zum Klettern ging – und zum Teil in der Schwierigkeitsskala 6 unterwegs war. 

Der Grand Chavalard hat eine Höhe von 2899 m und liegt nordöstlich des Dent de Fully.
Der Grand Chavalard hat eine Höhe von 2899 m und liegt nordöstlich des Dent de Fully.

In die Berge hatte sich Paul Bruchez schon als kleiner Junge verliebt, als er oberhalb seiner Heimat Fully die Ziegen hütete. «Ich bin immer wieder alleine gewandert. Ich wollte herausfinden, was sich hinter diesem oder jenem Felsen befindet», sagte der Priester dem «Nouvelliste».

«Der Herr ist mein Fels»

Vor über sechs Jahrzehnten half er, ein Gipfelkreuz auf dem Grand Chavalard aufzustellen. In den Bergen war auch Paul Bruchez’ Spiritualität zuhause. Gerne zitierte er den Psalm: «Der Herr ist mein Fels, meine Festung und mein Retter, mein Gott, mein Hort, bei dem ich Zuflucht suche.» 

Am Donnerstag ist Paul Bruchez dort gestorben, wo er viele Momente des Glückes hatte: in seinen geliebten Bergen.


Trauer um Paul Bruchez | © kath.ch
21. Mai 2022 | 11:36
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