Die Mythen oberhalb Schwyz
Schweiz

Uri, Schwyz und Nidwalden wollen Bistum Chur belassen

Uri/Schwyz/Stans, 22.4.16 (kath.ch) Der Absage des Kanton Graubünden an ein Bistum Zürich schliessen sich auch die Kantone Uri, Schwyz und Nidwalden an. Sie führen vor allem finanzielle Gründe an. Aber auch Fragen der Kooperation oder der personellen Ressourcen kommen zur Sprache. Nidwalden wehrt sich vehement gegen eine allfällige Schmälerung der Mitbestimmungsrechte.

Der Urner Regierungsrat würde die Beibehaltung des Status quo begrüssen, sofern das auch für die Zürcher Gläubigen stimmig ist, schreibt dieser in einer Mitteilung vom Donnerstag, 21. April. Die Schaffung eines Bistums Zürich hätte negative Folgen, befürchtet der Regierungsrat. Spalte sich Zürich mit seinen rund 394’000 Gläubigen vom Bistum Chur ab, würden nach seiner Einschätzung bestehende Kooperationen und Synergien entfallen. Auch bestünde die Gefahr, dass die Urner Katholiken stärker finanziell belastet würden.

Auch der Schaffung eines Bistums Urschweiz steht der Urner Regierungsrat «kritisch bis ablehnend gegenüber». Die negativen Auswirkungen für Uri wären noch ausgeprägter als bei der Schaffung eines Bistums Zürich, ist der Regierungsrat überzeugt.

Störung des Gleichgewichts

Der Kanton Schwyz spricht sich ebenfalls für eine Beibehaltung des Bistums Chur in den bestehenden Grenzen aus, wie der Regierungsrat am 19. April in seiner Antwort an den Bischof von Chur, Vitus Huonder, festhielt. Es gelte, die «seit bald 200 Jahren alte Bindung an den Churer Bischofssitz nicht aufzugeben», so der am 22. April auf der Kantonshomepage aufgeschaltete Brief des Schwyzer Regierungsrats. Er sei der Ansicht, dass eine isolierte Abtrennung von Zürich das Gleichgewicht im Bistum Chur stören könnte. Zudem äusserte er Vorbehalte, ob ein kleines Bistum Urschweiz wirtschaftlich tragbar wäre.

Der Kanton Nidwalden will sich zwar mit grosser Zurückhaltung zu Fragen der innerkirchlichen Organisation äussern, wie der Regierungsrat in einem Brief vom 19. April an den Bischof von Chur schreibt. Dennoch hegt er den Verdacht, dass eine Aufteilung des Bistums keine organisatorischen Vorteile bringe. «Hingegen besteht die Gefahr, dass eine Neustrukturierung Mittel bindet, welche in der Seelsorge wirkungsvoller eingesetzt werden könnten.» Dabei verweist er auf die Personalknappheit – insbesondere bei Priestern – die durch neue administrative Aufgaben weiter verschärft werden könnte. Neue Strukturen würden zudem viel Geld binden, ist die Nidwalder Regierung überzeugt. Grundsätzlich sieht sie keinen Zugzwang, das Bistum Chur zu verkleinern. Andere Bistümer seien gar grösser.

Mitspracherechte dürfen nicht eingeschränkt werden

Nicht akzeptieren könnte die Nidwalder Regierung, wenn eine historische Errungenschaft der Schweiz durch eine neue Bistumseinteilung geschmälert würde. Angesprochen ist hier ein stärkeres Mitspracherecht der Katholiken bei der Bestellung ihrer Bischöfe als in der Weltkirche üblich. «Es wäre für uns nicht zu akzeptieren, wenn die Schaffung neuer Bistümer zu einem Verlust von althergebrachten Mitwirkungsrechten unserer Bevölkerung führen würde», schreibt der Nidwalder Regierungsrat.

Die Stellungnahme haben die Kantone als Antwort auf eine breit angelegte Umfrage von Bischof Vitus Huonder verfasst. (rp)

Bündner Regierung will kein Bistum Zürich – Umfrageresultate erst im Mai

Schwyzer stellen Diskussion um Bistum Zürich in Frage

Die Mythen oberhalb Schwyz | © kath.ch
22. April 2016 | 17:12
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!