Sportliche Jugend
Schweiz

26'000 Unterschriften sollen J+S-Gelder für freikirchliche Jugendarbeit retten

Bern, 27.4.17 (kath.ch) 26’195 Personen wehren sich mit ihrer Unterschrift gegen den Ausschluss einiger freikirchlicher Jugendverbände aus dem staatlichen Subventionsnetz von «Jugend + Sport» (J+S). Die Petition, lanciert von zehn Lagersport-Trekking-Verbänden, wurde am 26. April Bundesrat Guy Parmelin überreicht, wie «Livenet» berichtet (26. April). Sie planen ausserdem eine Kundgebung vor dem Bundeshaus.

Hintergrund ist der Entscheid des Bundesamts für Sport (Baspo) vom 21. März, die Zusammenarbeit mit den zehn freikirchlichen Verbänden per Ende 2017 zu kündigen. Das Baspo begründete seine Haltung damit, dass bei den stark religiös geprägten Organisationen die Glaubensvermittlung und nicht die Entwicklung der Jugendlichen im Zentrum stehe.

Weil die sanktionierten Jugendverbände vor Gericht unterlagen, starteten sie am 28. März unter der Schirmherrschaft der Schweizerischen Evangelischen Allianz, des Verbands der evangelischen Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz und des Réseau évangélique suisse, eine Online-Petition. Darin fordern sie den Bundesrat auf, die Kündigung durch das Baspo rückgängig zu machen.

Recht auf Religions- und Meinungsfreiheit

Die betroffenen Jugendverbände förderten junge Menschen «ganzheitlich». Der christliche Glaube sei kein Widerspruch zu einer ganzheitlichen Förderung, wird betont. Gerade aufgrund der christlichen Überzeugung stehe der ganze Mensch im Fokus.

Die Jugendverbände stellen sich darum «gegen eine einseitige Disqualifizierung ihrer christlichen Überzeugungen». Sie fordern in der zweisprachig abgefassten Petition ihr Recht auf Religions- und Meinungsfreiheit ein.

Kundgebung geplant

Ausser der Petition planen die freikirchlichen Jugendverbände gemäss «Livenet» eine Aktion von dem Bundeshaus. Sie wollen vor Ort zeigen, wie ein Nachmittag in einer christlichen Jugendgruppe, ein so genannter «Jungschi-Nachmittag», abläuft. Zu diesem Event werden 1000 Teilnehmer und Leiter christlicher Jugendgruppen erwartet. Die betroffenen Organisationen hätten deshalb ein Gesuch für eine Kundgebung am 24. Juni oder am 1. Juli eingereicht.

Das Baspo folgte mit seinem Entscheid dem Bundesverwaltungsgericht. Dieses hatte 2016 beschieden, dass der «Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen» (BESJ) in seiner Jugendarbeit «überwiegend missionarische Zwecke verfolgt» und daher keine Fördergelder mehr erhalten soll. Grössere Jugendverbände wie «Jungwacht und Blauring» (katholisch) und «Cevi» (evangelisch) werden weiterhin unterstützt. (sys)


Sportliche Jugend | © pixabay.com CC0
27. April 2017 | 14:15
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