Schweiz
Freikirchlicher Jugendsport wird vom Bund bald nicht mehr unterstützt
Bern, 24.3.17 (kath.ch) Das Bundesamt für Sport (Baspo) beendet die Zusammenarbeit mit zehn christlichen Lagersport-Trekking-Verbänden per Ende 2017. Das schreibt das von freikirchlichen Organisationen betriebene Webportal «Livenet.ch” (24. März). Die betroffenen Verbände könnten damit keine Leiter mehr ausbilden und in ihren Lokalgruppen keine Lager unter Jugend + Sport (J+S) mehr durchführen.
Den entsprechenden Entscheid hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 22. März gefällt. In einer Verordnung hat er die Organisation des Jugendsports neu geregelt. Dabei entschied er unter anderem, dass fortan nur Jugendorganisationen J+S-Leiter ausbilden dürfen, welche «die Voraussetzungen gemäss dem Kinder- und Jugendförderungsgesetz» erfüllten. Dementsprechend schloss er «stark religiös geprägte Organisationen, bei denen die Glaubensvermittlung und nicht die Entwicklung des Jugendlichen im Zentrum steht», von der Unterstützung durch J+S aus. Dies schreibt das Bundesamt für Sport auf seiner Webseite.
Damit ziehe das Baspo mit dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) gleich, schreibt «Livenet». Das BSV hatte 2014 mehreren freikirchlichen Verbänden die Fördergelder entzogen. Das Bundesverwaltungsgericht hatte die Klagen mehrerer Betroffener abgewiesen.
Harter Entscheid
Der Entscheid treffe die freikirchlichen Lagersport-Verbände hart, heisst es bei «Livenet». Diese seien während Jahrzehnten Partner des Sportfachs «Lagersport-Trekking» gewesen. Die betroffenen Verbände beraten nun, wie sie darauf reagieren sollen. Es handelt sich dabei um die Jungscharen der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK), den Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen (BESJ), um Youthnet der Schweizerischen Pfingstmission, um Youthplus der BewegungPlus und um die Adventjugend. Ebenfalls betroffen sind die Westschweizer Verbände Ligue pour la lecture de la Bible (LLB), Jeunesse Adventiste, Cycle formation jeunesse (Cyfoje), Grain de Blé und Association Repère.
Die Bestimmungen sollen auf Anfang 2018 in Kraft treten. Aktuell läuft die Vernehmlassung zu den entsprechenden Verordnungsanpassungen. (rp)
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