«L’Abbaye de Saint-Maurice d’Agaune 515-2015»
Schweiz

1500 Jahre Abtei Saint-Maurice in zwei Prachtbänden

St-Maurice VS, 16.4.15 (kath.ch) Zwei prunkvolle Bände dokumentieren die Geschichte, Bedeutung und den wertvollen Schatz der vor 1500 Jahren gegründeten Abtei Saint-Maurice. Die beiden Bücher, welche in einem Paket «L’Abbaye de Saint-Maurice d’Agaune 515-2015» angeboten werden, wurden am Donnerstag, 16. April, der Öffentlichkeit vorgestellt. Abt Josef Roduit bezeichnete die Werke als den kulturellen Höhepunkt der Jubiläumsfeiern.

Im Sommer 2008 setzte das Kloster eine Kommission ein, welche die Vorbereitungen für die Feiern zum 1500-Jahr-Jubiläum der Abtei in Angriff nahm. Im gleichen Jahr wurde beschlossen, zum Jubiläumsjahr 2015 ein Werk zu veröffentlichen, das die Geschichte des Klosters wiedergibt.

Am 16. April wurden im Kloster nun die beiden voluminösen Bände «Geschichte und Archäologie» und «Der Abteischatz» der Öffentlichkeit vorgestellt. An der Realisierung der beiden Bände haben sieben Universitäten und Hochschulen aus dem In- und Ausland sowie elf Forschungsinstitute mitgewirkt. Schliesslich wurden 36 Autoren ausgewählt, welche die Beiträge für die Publikation lieferten.

Abt Roduit: Eine «Lücke» geschlossen

Auf diese Weise entstand eine wissenschaftliche und reich bebilderte Dokumentation der Bedeutung und Entwicklung der ältesten Abtei Europas, in der Mönche seit der Gründung ohne Unterbruch bis heute leben und beten. Die Abtei wurde 515 durch den Burgunder König Sigismund gegründet. Im Kloster werden die Reliquien der Märtyrer von Augunum, des heiligen Mauritius und seiner Gefährten, aufbewahrt. Die Mitglieder der Thebäischen Legion starben der Legende nach wegen ihres Glaubensbekenntnisses den Märtyrertod.

Obwohl bereits zahlreiche Studien und Beiträge über das Kloster erschienen sind, gab es bisher kein gesamthistorisches Werk zur Abtei, erklärte Abt Joseph Roduit anlässlich der Publikation der beiden Bücher. Die Vereinigung «Abbaye d’Agaune» habe sich darum entschlossen, diese «Lücke» zu füllen. Die Veröffentlichung bilde auf kultureller Ebene den Höhepunkt des Jubiläumsjahres.

Interesse wecken – auch für Berufungen

Die beiden Bände bilden nicht einen Abschluss der Forschungsarbeiten um das Kloster, die für die Herstellung der beiden Bücher betrieben wurden, sagte Pierre Alain Mariaux, Professor für Kunstgeschichte und Museologie an der Universität Neuenburg. Das Kloster berge viele Geheimnisse. Es gebe also noch viel zu tun. «Wenn das Werk das Interesse für das Kloster weckt und zu Berufungen führt, dann bin ich vollkommen zufrieden», sagte Mariaux in St-Maurice.

Hinweis: Zu verschiedenen Aspekten, welche die Bücher über die Abtei behandeln, veröffentlicht kath.ch in Kürze einen speziellen Beitrag.

Die Box «L’Abbaye de Saint-Maurice d’Agaune 515-2015» mit den beiden Bänden «Histoire et archéologie» und «Le Trésor» ist bei den Edition Infolio erschienen. Die Texte sind auf Französisch.

Über die neusten Termine während der 1500-Jahr-Feiern in St-Maurice informiert die Seite www.abbaye1500.ch . (gs)

«L’Abbaye de Saint-Maurice d’Agaune 515-2015» | © 2015 Georges Scherrer
16. April 2015 | 17:20
Lesezeit: ca. 2 Min.
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16 Tonnen Papier und 16.7 Quadratmeter Lagerraum

Die bisher budgetierten Kosten für die Realisierung der beiden Bücher von 850.000 Franken wurden zum grössten Teil von Sponsoren übernommen, erklärte Klosterarchivar Olivier Roduit. Ein ungeheurer Arbeitsaufwand wurde von zahlreichen Person geleistet, um die Publikation zu verwirklichen. Die Auflage beträgt 3000 Exemplare. 2152 E-Mails nahm die für die Koordination zuständige Sekretärin im Kloster entgegen, verschickt wurden 1534 Mails. Die beiden Bände enthalten gemäss Chorherr Olivier Roduit 1269 Illustrationen. Die Verweise in den Büchern enthalten die Namen von 2127 Personen. Gemeinsam zählen die beiden Werke 946 Seiten. Bedruckt wurden für die Edition 16 Tonnen Papier. Müsste das Kloster die gesamte Auflage lagern, benötigte es einen Lagerraum in der Grösse von 16.7 Quadratmetern. Die beiden Bände wiegen zusammen 5,4 Kilogramm. Ihr Preis beträgt im Buchhandel 150 Franken. Noch eine Zahl lieferte der Klosterarchivar: Im Rahmen von Renovationen im Kloster wurde das Inventar der Archive digitalisiert, was die stolze Zahl von 600.000 Dokumenten erbrachte.