Trauerfeier für Alt-Bischof Otto Wüst

Medienmitteilung

Am Montag, 26. August 2002 nahm das Bistum Basel Abschied von seinem emeritierten, viel geliebten und menschenfreundlichen Bischof Dr. Otto Wüst. Über 500 Menschen, darunter seine Angehörigen, die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz, Nuntius Erzbischof Dr. Pier Giacomo de Nicolo, der Münchner Kardinal Dr. Friedrich Wetter, Seelsorgerinnen und Seelsorger, die Delegationen der Bistumskantone und Vertreter der orthodoxen, reformierten und christkatholischen Kirchen der Schweiz nahmen in der St. Ursen-Kathedrale zu Solothurn an den Trauerfeierlichkeiten teil.

Getreu seinem Motto «Im Dienst an Eurer Freude» wurde die Liturgie zum Abschied von Alt-Bischof Otto Wüst zur «Auferstehungsfeier» gestaltet. Blumenschmuck in Weiss und Gelb setzte die Kathedrale in ein festliches Licht, das der Trauer um Sterben und Tod, Glauben und Freude der Auferstehung entgegensetzte. Gesänge und musikalische Gestaltung nahmen diesen Gedanken auf. So liess der Domchor von St. Ursen mit den Gesängen aus der Messe no 7 in C, «aux chapelles» von Charles Gounod beinahe alle Trauer vergessen.

«Mit Bischof Otto müssen wir Abschied nehmen von einem liebenswürdigen Menschen mit solidem Wissen und zugleich tiefsinnigem Humor, einem tief im Glauben unserer Kirche verwurzelten Christen, einem väterlichen Bischof, der uns ein wunderbares Glaubenszeugnis hinterlässt. Für all das danken wir Ihm von Herzen» so Diözesanbischof Kurt Koch in seiner Predigt.

«Bischof Otto war seit 1976 an der Seite von Bischof Anton Hänggi der erste Weihbischof und hatte die Diözese bereits mannigfach kennengelernt. Als Generalsekretär des Schweizerischen katholischen Volksvereins, sowie als Mitbegründer und Promotor des Fastenopfers war er mit zahlreichen Personen und Organisationen in Kontakt gekommen, was ein wertvolles Beziehungsfeld und viele neue Erfahrungen zum Teil über die Landesgrenzen hinaus ermöglichte. Kontakte, die ihm durch sein liebenswürdiges, menschenfreundliches und humorvolles Wesen umso leichter fielen. Sie beflügelten bestimmt seine so geschätzte menschliche und geistige Offenheit, die ihn die besonders im kirchlichen Amt nicht leichte Gratwanderung zwischen Hergebrachtem und Zeitlosem einerseits, und dem Fortschrittlichen andererseits besser bewältigen liessen.» Thomas Wallner, Landamman und Präsident der Diözesankonferenz in seiner Traueransprache.

Erzbischof Dr. Pier Giacomo De Nicolo, Päpstlicher Nuntius verlas das Beileidstelegramm des Papstes: «Er drückt Ihnen, Hochwürdigster Herr Bischof, seine tiefempfundene Anteilnahme aus und bittet Sie, die Gefühle der geistigen Nähe und Verbundenheit im Gebet allen mitzuteilen, die um den Verstorbenen trauern: dem Klerus und den Laien der Diözese Basel, den Angehörigen und Freunden des Hingeschiedenen. Als treuer Hirte hat er unermüdlich gewirkt, um die Kirche durch die Verkündigung der frohen Botschaft und die Ausspendung der Sakramente den Menschen nahe zu bringen.»

Die eindrückliche und symbolreiche Liturgie endete mit dem persönlichen Abschied aller Anwesenden am Sarg über der Gruft in der Mitte der St. Ursen-Kathedrale, in welcher Bischof Otto Wüst am Nachmittag zur letzten Ruhe gebettet wurde.

Hans-E. Ellenberger, Informationsbeauftragter

kath.ch
26. August 2002 | 00:00