Pilgern und übernachten auf «Himmlischen Pfaden»

Medienmitteilung:

Wallfahren und Pilgern ist zum Inbegriff der spirituellen Erfahrung und der Selbsterkenntnis geworden. Was für Europa der Jakobsweg ist, sind für die Innerschweiz die Himmlischen Pfade. Die Wege führen entlang von of-fiziellen Pilger- und Wanderwegen, vorbei an Wallfahrtskirchen, Kapellen und Klöstern. Herzlichkeit und Gastfreundschaft gehören bei den Über-nachtungsmöglichkeiten dazu, wie das Beispiel im Haus Maria Theresia in Ingenbohl/SZ zeigt.

In der Gemeinde Ingenbohl-Brunnen am Vierwaldstättersee liegt das Haus Maria Theresia des Klosters Ingenbohl. Schwester Hildegard Zäch führt das Haus bereits seit neun Jahren mit zwei Mitschwestern: mit Engagement und viel Herzblut. «Trotz vieler Arbeit ist die Motivation gross hier zu wirken, denn die Pilgerherberge macht einfach Sinn.» Das Haus Maria Theresia bie-tet Platz für 27 Personen. Die Übernachtungszahlen steigen. Gäste sind Ein-zelpilger, Gruppenpilger, junge Erwachsene, Firmlinge oder Schulen. Seit zwei Jahren können auch Familien und Einzelpersonen einfache Ferien im Haus Maria Theresia buchen. Dies auch dank der «Himmlischen Pfade», ei-nem speziellen Wanderwegnetz, das der Verein Sakrallandschaft Inner-schweiz vor drei Jahren lanciert hat.

Gäste aus aller Welt

Längst treffen nicht nur Pensionierte, sondern auch junge Menschen ein. Begrüsst werden sie von der Schwester mit einem Glas Wasser. Dazu erhal-ten sie den offiziellen Pilgerstempel. «Viele Pilger haben einen genauen Plan, wo sie hinwollen. Einige laufen ziellos drauf los und wissen nicht, dass ab Brunnen die Route mit dem Schiff nach Treib weitergeht.» Die Schwes-tern sind sehr offen und heissen die Gäste warmherzig willkommen. Stutzig wird Schwester Hildegard, wenn Pilger ohne Geld anklopfen und eine kos-tenlose Übernachtung fordern. Denn ganz ohne Entgelt können die Ingen-bohler Schwestern das Gasthaus nicht führen. Schwester Hildegard weist dann jeweils auf das kostengünstige Übernachtungsangebot mit Frühstück hin: 32 Franken für Erwachsene, 22 Franken für Studenten und Kinder. Dazu kommen die Kurtaxe und ein Zuschlag von fünf Franken, falls der Gast kei-nen Schlafsack mitbringt.

Dass die Gäste sich hier wohl fühlen, zeigen die herzlichen Einträge im Gäs-tebuch, das im Speisesaal aufliegt: Koreaner, Engländer und gar eine Ju-gendliche aus Burkina Faso waren schon zu Gast. Auch wiederkehrende Gäste dürfen die Schwestern des Öfteren begrüssen. «Viele Gruppenpilger kommen oft zu einem späteren Zeitpunkt alleine vorbei, denn das Pilgern in Gruppen ist einfach nicht dasselbe», ist Schwester Hildegard überzeugt.

Ort der Ruhe und Gemeinschaft

In der Pilgerherberge herrscht ausdrücklich kein Hotelbetrieb. Ein Nachtes-sen wird nicht angeboten. Die Gäste dürfen im Speisesaal picknicken oder selbständig ihre Mahlzeiten kochen. Bei schönem Wetter bietet sich die Terrasse vor dem Haus zum Verweilen an. Die Schwester im Frühstücks-dienst isst in der Regel auch mit den Gästen mit. Das bietet Gelegenheit für Gespräche über Gott und die Welt, aber auch fürs Philosophieren und Poli-tisieren. «Auffällig ist, dass Einzelpersonen und Männer öfter das Gespräch suchen als Frauen. Viele Pilger verarbeiten Schicksale durch das Gehen», weiss Schwester Hildegard. Die Gäste haben auch die Möglichkeit an Gebet und Messe im nahen Kloster Ingenbohl teilzunehmen.

Übernachten mit Varianten

Auf den Himmlischen Pfaden, die von St. Urban über Luthern Bad, Heilig-kreuz, Werthenstein, Hergiswald, Sachseln/Flüeli-Ranft, Engelberg, Maria-Rickenbach, Ingenbohl, Einsiedeln, Muri, Beromünster wieder nach St. Ur-ban führen, finden Wanderer Übernachtungsmöglichkeiten in allen Seg-menten und Variationen: Von der Jugendherberge in Engelberg, und dem Jugendstilhotel Pax Montana im Flüeli-Ranft, dem Bed &Breakfast im Chor-herrenhaus in Beromünster oder dem Berggasthaus auf dem Napf über das 4-Sterne-Haus auf der Melchsee-Frutt oder dem Jurtendorf in Luthern Bad bis zum City-Hotel in Zug oder dem Hotel Adler in Muri. Neben dem Kloster Ingenbohl bieten auch andere Klöster kostengünstige Übernachtungen an: So die Klöster Einsiedeln, Engelberg, Melchtal und Werthenstein.

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Himmlische Pfade

Ob in Einzeletappen oder als Mehrtageswanderung, das Wegstreckennetz «Himmlische Pfade» bietet eine reiche Auswahl von einfachen Wegen bis zu anspruchsvollen Pfaden an. Verlinkt sind die Tourenvorschläge mit dem Kartenmaterial von SchweizMobil. Ergänzt werden sie mit vielen Tipps für einen erlebnisreichen Wochenendausflug oder ganze Wanderwochen. Die drei Broschüren zu den «Himmlische Pfade» sind kostenlos erhältlich bei: Verein Sakrallandschaft Innerschweiz, Blumenweg 8, 6003 Luzern, www.sakrallandschaft-innerschweiz.ch.

Sakrallandschaft Innerschweiz
19. Juni 2017 | 10:45