Landeskirchen-Forum der SEA vernetzt Reformierte in der Schweiz

«Hoffnungsvolle Aufbrüche» in Landeskirchgemeinden

Die reformierten Kirchen sollen sich auf ihren geistlichen Auftrag besinnen und sich erneuern. Dazu ruft das Landeskirchen-Forum (LKF), eine Bewegung von Pfarrern und Synodalen, in ihrem ersten Bulletin auf, das soeben erschienen ist. Auf den 24. Juni lädt es zudem zu einer gesamtschweizerischen Tagung mit dem Theologen Gottfried Locher in Bern ein.

Zürich, 13. Februar 2006 (ps./fh.) Viele Pfarrerinnen, Pfarrer und Verantwortliche in reformierten Gemeinden und kantonalen Synoden mögen dem Malaise nicht mehr untätig zusehen, das der Religionssoziologe Roland Campiche als «Marsch in die Unleserlichkeit» bezeichnet hat. Sie streben danach, den reformierten Glauben wieder lesbar und verständlich und das reformierte Gemeindeleben attraktiv zu machen.

Lokale Aufbrüche – kantonal und national nicht gewürdigt

Das erste Bulletin des Landeskirchen-Forums wird in diesen Tagen an tausend Adressen verschickt. Der Fischenthaler Pfarrer Jürg Buchegger, Präsident des LKF, schreibt im Editorial, dass es «tatsächlich in vielen Kirchgemeinden hoffnungsvolle Aufbrüche gibt». Doch blieben sie in der Regel auf die einzelne Gemeinde beschränkt und hätten auf kantonaler und nationaler Ebene kaum Auswirkungen. «In Synodebeschlüssen und im SEK ist davon wenig zu spüren.»

Das Evangelium in der Landeskirche leben

Das LKF will bibelorientierte Pfarrerinnen, Pfarrer, Mitarbeitende, Kirchgemeindevorsteher und Synodale schweizweit vernetzen, um ihnen eine Stimme zu geben und christliche Grundwerte in Kirche und Gesellschaft zu fördern, wie das 2005 verabschiedete Grundlagenpapier festhält. Es geht dem Forum darum, «die gute Nachricht von Jesus Christus im Kontext landeskirchlicher Strukturen zu leben, reflektiert und vernetzt weiter zu geben und die Gesellschaft damit zu durchdringen».

Zwei Tagungen über ‹Reformierte Identität’

Dazu führt das Landeskirchenforum dieses Jahr zwei zweisprachige Tagungen über «Reformierte Identität» durch. Am 24. Juni in Bern spricht der Berner Theologe Gottfried Locher (ex-SEK) über «Reformiert, reformiert! Plädoyer für eine Umkehr nach vorne»; es folgen regionale Gesprächsgruppen und ein Podium. Am 4. November findet in Zürich eine zweite Tagung mit dem Reformationshistoriker Peter Opitz statt.

Über den Röstigraben

Ein fünfköpfiger Ausschuss, der mit Vertretern weiterer Kantonalkirchen erweitert werden soll, leitet ehrenamtlich das LKF, das sich als Arbeitsgemeinschaft von Reformierten, verbunden mit der Schweizerischen Evangelischen Allianz, versteht. Das erste Bulletin weist auch einen Artikel des im Vallée de Joux tätigen Pfarrers Luc Badoux auf, der die «réformés évangéliques» aufruft, sich nicht am Rand der Kirche zu sehen, sondern ihre Möglichkeiten zu nutzen und das Evangelium zu den Menschen zu tragen.

«Gesellschaft der guten Freunde»

Als LKF-Sekretär wirkt Hans Corrodi, der frühere reformierte Basler Kirchenrat und Leiter der Evangelischen Allianz. Corrodi unterstreicht im Bulletin – in Anlehnung an den Basler Pietismus des 19. Jahrhunderts, der die Stadt umkrempelte – den Charakter des Forums als einer «Gesellschaft der guten Freunde».

Das Bulletin des Landeskirchenforums als PDF: http://www.kirchgemeinde.ch/_upload/D169-Bulletin_LKF_FER_Februar_2006.pdf

Reformierte Identität – Gesamtschweizerische Tagung am Samstag, 24. Juni 2006 in Bern
Infos unter www.landeskirchenforum.ch

Ausschuss des Landeskirchen-Forums: Pfr. Jürg Buchegger, Fischenthal
(Präsident); Pfr. Dr. Alfred Aeppli, Jegenstorf BE; Peter Berdat, Basel; Hans Corrodi, Wetzikon (Sekretär); Pfr. Peter Keller, Müllheim TG.

Adresse: Hans Corrodi, Pappelnstrasse 20, 8620 Wetzikon, 043 495 26 82, info@lkf.ch
Homepage: www.landeskirchenforum.ch

Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) ist eine Bewegung von Christinnen und Christen aus reformierten Landeskirchen, evangelischen Freikirchen und christlichen Organisationen. Sie besteht aus 80 lokalen Sektionen mit rund 550 Gemeinden und 90 christlichen Organisationen. Die Basis der SEA wird auf rund 250 000 Personen geschätzt. Die SEA ist eine von weltweit 124 nationalen Allianzen mit schätzungsweise 350 Millionen Gleichgesinnten.

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Schweizerische Evangelische Allianz
13. Februar 2006 | 16:00