Kloster Engelberg übernimmt das St. Josefshaus in Engelberg

Medienmitteilung: Die Ordensschwestern der Franziskanerinnen von Gengenbach, Deutschland, sowie die Benediktiner vom Kloster Engelberg (OW) setzen ein Zeichen der eigenen Lebendigkeit und bündeln die Kräfte für die Zukunft. Das St. Josefshaus wird vom Kloster Engelberg übernommen und zusammen mit den Schwestern als Erholungshaus weitergeführt. Die offizielle Übergabe wird im Rahmen des 900-Jahr-Jubiläums des Benediktinerklosters Engelberg im Oktober 2020 geschehen.

Das Hotel St. Josefshaus mit seinen bis zu 80 Betten und neun Angestellten ist zentral in Engelberg gelegen und steht in unmittelbarer Nähe zur Klosterkirche und dem Kloster Engelberg. Es wird seit 1945 von den Ordensschwestern der Franziskanerinnen von Gengenbach als Erholungshaus mit sehr viel Liebe und Hingabe für die Gäste aus Nah und Fern geführt. Zum St. Josefshaus gehört auch der Engelsaal oberhalb der Engelberger Gand. Aufgrund der angestrebten Konzentration der Kräfte bei den Schwestern in Gengenbach, haben die Schwestern mit Ihrem Berater Werner O. Staub zusammen mit dem Kloster Engelberg verschiedene Möglichkeiten für die Zukunft und die damit verbundene langfristige Sicherung vom Hotel St. Josefshaus erörtert. In diesem Prozess hat sich ergeben, dass die Nutzung der vorhandenen Synergien des Klosters Engelberg mit dem St. Josefshaus zu einem Mehrwert für alle führt. Das Kloster Engelberg betreibt schon heute eine eigene Gastabteilung mit 24 Betten und hat einen leistungsfähigen Gastronomie-betrieb in unmittelbarer Nähe zum Josefshaus. Die beiden Betriebe arbeiten seit längerer Zeit in den Bereichen Seminarien und Anlässen eng zusammen.

Die Übergabe des Hotels im 75-igsten Betriebsjahr an das Kloster Engelberg fällt den Schwestern nicht einfach. Generaloberin Schwester Michaela Bertsch ist jedoch überzeugt, «dass man heute aussergewöhnliche Wege gehen muss, um damit auch ein Zeichen der Lebendigkeit zu setzen. Wir sind froh, mit dem Kloster einen Partner zu haben, der unseren Weg weiter gehen will. So sind sich die franziskanische sowie benediktinische Spiritualität sehr nahe».

Dass sich am Grundprinzip des St. Josefshaus als Erholungshaus gerade für Gäste mit einer längeren Aufenthaltsdauer nichts ändern wird, bestätigt Abt Christian Meyer. «Uns ist es wichtig, den Gästen jeglicher Herkunft auch in Zukunft in einer christlichen Atmosphäre Ruhe, Erholung, aber auch Geselligkeit bieten zu können. Für uns ist diese Übernahme ein schönes Geschenk zum 900-Jahr-Jubiläum und wir freuen uns, dass die bisherige enge Zusammenarbeit weiterhin bestehen bleibt». Die Übergabe wird im Oktober 2020 von Statten gehen und soll dann gebührend gefeiert werden.

2020: 75 Jahre Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu in Engelberg
Seit 1945 sind die Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu in Engelberg vor allem in der Gästebetreuung tätig. 1945 wurde das «Doktorhaus Cattani» von der Kongregation der Franziska-nerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu gekauft. Es sollte zunächst ein Erholungshaus für ordensei-gene Schwestern sein. Die ersten Schwestern stellten das Haus unter den Schutz des Heiligen Josef und gaben ihm den Namen: «St. Josefshaus». Schon nach kurzer Zeit bat Abt Leodegar Hunkeler III. (1931-1956) die Schwestern, Priester und Ordensleute aus unterschiedlichen Gemeinschaften im St. Josefshaus aufzunehmen, um ihnen Erholung und eine schöne Ferienzeit zu ermöglichen. So entwickelte sich das heutige St. Josefshaus zu einem internationalen Gästehaus in Engelberg. Das Josefshaus ist zu einem festen Bestandteil in der Hotellerie in Engelberg geworden. Ein Haus mit einem besonderen Flair, einer religiösen Atmosphäre, mit internationalen Gästen. Viele Bischöfe, Priester, Ordensgemeinschaften, Familien- und Einzelgäste, unterschiedliche Gruppen aus dem In- und Ausland finden im Josefshaus Herberge und geniessen die herzliche Gastfreundschaft. Derzeit leben sechs Schwestern im St. Josefshaus.
Das Mutterhaus der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu hat seinen Sitz in Deutschland, in Gengenbach im Schwarzwald. Die Kongregation wurde 1866 gegründet und ist seither im sozialen Bereich tätig. Mit dem Motto «Unser Kloster ist die Welt» hat die Gemeinschaft 2016 das 150-jährige Jubiläum gefeiert.

900 Jahre Benediktinerkloster Engelberg
Seit der Gründung im Jahre 1120 prägt das Benediktinerkloster Engelberg die Geschichte des Hoch-tals. Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend aus den Bedürfnissen des Ortes. Seelsorge in der Pfarrei, Bildungsarbeit an der Stiftsschule, Aufnahme und Betreuung von Gästen, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe wie die hauptsächlich extern arbeitende «Kloster Schreine-rei» sowie Kultur- und Landschaftspflege sind Bereiche, in denen sich die Mönche und die zuneh-mende Zahl weltlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters engagieren. Die in Engelberg aus 20 Mönchen bestehende Klostergemeinschaft wird seit 2010 von Abt Christian Meyer geleitet. Das Benediktinerkloster Engelberg ist nach den Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG der zweit-grösste Arbeitgeber in Engelberg. Im Jahre 2020 kann das Benediktinerkloster Engelberg auf 900 Jahre segensreichen Wirkens zurückblicken.

Kloster Engelberg
12. November 2019 | 14:25