«Kirche in Not (ACN)» beginnt zweites Nothilfeprogramm für die Ukraine

Medienmitteilung

Weitere CHF 1,5 Millionen für Einsatz der Kirche im Kriegsgebiet

Sieben Wochen nach Beginn der Militärinvasion in der Ukraine hat das weltweite katholische Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» die zweite Phase seiner Nothilfe eingeleitet. Gut CHF 1,5 Millionen gehen an Ordensfrauen, Priester, Pfarreien, Priesterseminare, Klöster, kirchliche Waisenhäuser und Flüchtlingseinrichtungen.

Damit hat «Kirche in Not (ACN)» bereits fast CHF 3 Millionen an Nothilfe für den Einsatz der Kirche in der Ukraine geleistet. Schon am ersten Kriegstag hatte das Hilfswerk ein Hilfsprogramm in Höhe von CHF 1,3 Millionen gestartet.

Schwerpunkt kirchliche Flüchtlingsarbeit

Schwerpunkt der neuen Nothilfen ist die Flüchtlingsarbeit, die Klöster und Pfarrgemeinden vor allem im Westen der Ukraine leisten. Viele von ihnen haben Flüchtlinge aufgenommen. Versorgung und Unterbringung sind eine enorme pastorale und finanzielle Herausforderung. Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks zufolge sind rund zehn Millionen Ukrainer auf der Flucht – das ist rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Etwa sechs Millionen von ihnen sind Binnenflüchtlinge.

«Die neuen Nothilfen gehen gezielt an Einrichtungen, die Flüchtlinge beherbergen. Neben Lebensmitteln oder Medikamenten werden Stromgeneratoren gebraucht, um für so viele Menschen kochen oder heizen zu können», erklärte die Projektverantwortliche des Hilfswerks für die Ukraine, Magda Kaczmarek. Sie hält sich in der Karwoche zusammen mit einem weiteren Vertreter von «Kirche in Not (ACN)» im westukrainischen Lwiw (Lemberg) auf, um Solidarität mit den Menschen zu zeigen und weitere Hilfen zu koordinieren.

Fahrzeuge für Hilfstransporte benötigt

Aktuell würden vermehrt Transportfahrzeuge benötigt, damit die Hilfsgüter aus der Westukraine in den Süden oder Osten des Landes gelangen könnten, teilte Kaczmarek mit. Humanitäre Hilfen aus dem Ausland werden meist bis Lwiw geliefert, danach übernehmen ukrainische Helfer den Weitertransport – oft unter Lebensgefahr. Auch Diözesen und Pfarreien haben Hilfstransporte gestartet. Sie sorgen auch dafür, dass die Menschen in den Dörfern versorgt werden. Oft führten schon in Friedenszeiten extrem schlechte Strassen dorthin. Dies ist nach Beginn der Kämpfe noch schwieriger geworden.

Zum neuen Nothilfepaket gehören auch rund CHF 600 000 für Mess-Stipendien. Das sind nach katholischen Brauch freiwillige Gaben für die Feier einer heiligen Messe, oft verbunden mit einem Gebetsanliegen. Sie kommen Priestern in der Ukraine zugute, die von ihren Diözesen wenig bis keinen Lohn erhalten. Sie sichern nicht nur den Einsatz der Seelsorger in den Kriegsgebieten, sondern kommen auch der Gemeindearbeit zugute – etwa wenn ein Pfarrer Benzin für ein Fahrzeug mit Hilfsgütern kauft oder ein Gemeindemitglied ins Krankenhaus transportiert.

«Kirche in Not (ACN)» unterstützt Ukraine seit 1953

«Kirche in Not (ACN)» war eine der ersten Organisationen, die Nothilfe für die Ukraine zugesagt hat», erklärte Magda Kaczmarek. Das Hilfswerk unterstützt die Arbeit der Kirche in der Ukraine seit 1953. Die Ukraine gehört regelmässig zu den fünf am meisten durch «Kirche in Not (ACN)» geförderten Ländern weltweit. Das Hilfswerk ist in 140 Ländern aktiv. «Es ist wichtig, dass die Menschen in der Ukraine wissen, dass sie nicht vergessen sind, auch wenn sich dieser Krieg immer länger hinzieht und kein Ende in Sicht ist», betonte die Projektreferentin. «Wir werden weiterhin nach Möglichkeiten suchen, um den Einsatz der Ortskirche für die notleidenden Menschen zu unterstützen.»

Wallfahrt nach Einsiedeln thematisiert Ukraine

Das internationale katholische Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» lädt am Sonntag, 15. Mai 2022 nach Einsiedeln ein. Um 12.30h wird dort die Heilige Messe gefeiert: Hauptzelebrant ist Bischof Clemens Pickel aus Russland. Bischof Bohdan Dzyurakh aus der Ukraine wird ein Grusswort sprechen. Um 15.15h beginnt das Podium zum Thema: «Unermessliches Leid in der Ukraine: Folgen für die Kirche?» Am Podium sprechen: Bischof Clemens Pickel, Bischof in Saratow und Präsident der Russischen Bischofskonferenz; Bischof Bohdan Dzyurakh aus der Ukraine, seit 2021 Exarch der griechisch-katholischen Kirche in Deutschland und Skandinavien; der Abt des Klosters Einsiedeln, Urban Federer und Magda Kaczmarek, Ukraine-Expertin des Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)». Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Weitere Informationen unter www.kirche-in-not.ch.

Kirche in Not
14. April 2022 | 12:42