Franz Schaub geht in Pension

Abschied in der Verwaltung der Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft

Mit Franz Schaub geht nach 19 Jahren nicht nur ein versierter Kenner der Strukturen der römisch-katholischen Kirche in Baselland, mit ihm geht gleichzeitig auch der erste vollamtliche Verwalter der Landeskirche in Pension.

Zu den inhaltlichen Eckpfeilern gehörte gleich zu Beginn seiner Arbeit 1991 die Umsetzung des geänderten Kirchengesetzes des Kantons Basel-Landschaft. Von seinen Vorgängern bereits vorbereitet, mussten die neuen Mechanismen der veränderten Finanzströme vom Kanton zur Landeskirche und weiter zu den Kirchgemeinden diesen verständlich gemacht werden. Dies erforderte eine intensive Betreuung der verschiedenen Gremien in den Kirchgemeinden. Die durch das geänderte Kirchengesetz erforderlichen Anpassungen der Kirchenverfassung und der landeskirchlichen Reglemente begleiteten den Landeskirchenrat und den Verwalter durch die 90er Jahre.

Ab 1992 mussten mit den Kirchgemeinden des Laufentals und den kantonalen Gremien des Kantons Bern Verhandlungen über den absehbaren Übertritt des Laufentals in den Kanton Basel-Landschaft geführt werden. Auch hier war vor allem eine intensive Begleitung und Information der zuständigen Gremien durch den Landeskirchenrat und die Verwaltung der Landeskirche gefragt. Es galt vor allem Vertrauen in ein komplett anderes System zu schaffen. Als Treuhänder des Kantons besorgte die Verwaltung der Landeskirche entsprechend dem Laufentaler Anschlussvertrag von 1994 bis 1999 die Lohnauszahlung an die ca. 40 Lohnempfängerinnen und -empfänger im Laufental, die vorher durch den Kanton Bern besoldet wurden.

Von 1999 bis Herbst 2002 wirkte Franz Schaub, unterstützt vom Landeskirchenrat, allein in der Verwaltung der Landeskirche. Auf Antrag des Landeskirchenrates bewilligte im Jahr 2002 die Synode eine 50 %-Assistentenstelle für die Verwaltung. Nebst den vielfältigen Arbeiten im Bereich Kirchgemeinden, Landeskirchen und Bistum betreute Franz Schaub die ca. 40 Angestellten der Landeskirche im administrativen und oft auch mentalen Bereich.

Unzählige, von Franz Schaub verfasste Protokollseiten zeugen von der umfassenden Tätigkeit der verschiedenen Gremien der Landeskirche. Die von ihm redigierten Jahresberichte geben Auskunft über die Tätigkeit der Landeskirche, der vielen Fachstellen und der Anderssprachigenseelsorge im Kanton und der Region.

Franz Schaub hat in verschiedenen Gremien auch ausserhalb des Kantons mitgewirkt. So war er Mitglied der Administrativkommission der migratio, der Dienststelle der Schweizer Bischofskonferenz für die Seelsorge der Migranten und Menschen unterwegs und der Finanzkommission des Bistums Basel, für welche er 10 Jahre das Protokoll führte.
Der Fall «Röschenz» forderte den Verwalter Franz Schaub besonders auf emotionaler Ebene. In dieser Zeit fand eine Polarisierung statt, die die gegenseitige Offenheit und das Vertrauen innerhalb der verschiedenen Gremien untergrub.
Die Landeskirche dankt Franz Schaub für seinen grossen Einsatz und lange Treue als Verwalter und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.

Philip Staub: neuer Verwalter
Seit gut einem Monat ist der neue Verwalter Philip Staub im Einsatz. Auch er sieht zum Beginn seiner Tätigkeit mit einer Verfassungsrevision konfrontiert. Zudem stehen die umfassenden Änderungen der Anstellungs- und Besoldungsordnung (ABO) an. Der 47-jährige Philip Staub, einstiger Kirchgemeinderat (und -präsident), Synodenpräsident und Verwalter der Kirchgemeinde Arlesheim, ist verwurzelt in der Römisch-katholischen Kirche, vertraut mit deren Struktur und bringt eine breite Erfahrung in den Bereichen Gemeindefinanzen und Verwaltungsführung mit. Philip Staub hat sich schon bestens in sein neues Tätigkeitsfeld eingearbeitet.

Markus R. Weber, Informationsbeauftragter der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft

Röm.-kath. Kirche Basel-Landschaft
19. Mai 2010 | 08:52