Den Alltag zur Zeit der Reformation erleben

Medienmitteilung

Die Schweizerische Bibelgesellschaft (SB) informierte an ihrer Mitgliederversammlung vom 22. Mai 2018 in Biel über das neue Logo, die Zertifizierung durch das Gütesiegel «Ehrenkodex» und den Strategieprozess. Der Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen konnte als Kollektiv-mitglied aufgenommen werden. Das Nachmittagsprogramm war der Reformationszeit gewidmet.

Die diesjährige Mitgliederversammlung der SB fand im reformierten Kirchgemeinde-haus der Pauluskirche in Biel mit rund 55 anwesenden Delegierten, Einzelmitgliedern und Gästen statt. Jakob Bösch, Vorstandsmitglied und ehemaliger Präsident der SB, führte als Tagespräsident durch den Morgen. Die Mitglieder nahmen den Antrag des Bundes Evangelisch-Lutherischer Kirchen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein (BELK) auf Mitgliedschaft in der SB einstimmig an.

Mit Gütesiegel «Ehrenkodex» zertifiziert

Am 24. August 2017 wurde die SB mit dem Gütesiegel «Ehrenkodex» zertifiziert. Das Gütesiegel verpflichtet sie zu Transparenz in der Öffentlichkeitsarbeit, zu Lauterkeit in der Rechnungslegung und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Spenden. Die Schweizerische Bibelgesellschaft erstellt die Buchhaltung und den Abschluss nach den Vorgaben von Swiss GAAP FER 21. Diese Rechnungslegungsvorgabe ist Pflicht für Organisationen, die mit dem Gütesiegel «Ehrenkodex» zertifiziert sind. Es galt an der Mitgliederversammlung abzustimmen über den Jahresbericht und über die Jahres-rechnung, welche mit einem negativen Ergebnis in der Höhe von 120’090 Franken abschloss. Die Mitglieder haben den Jahresbericht einstimmig und die Jahresrechnung ohne Gegenstimme genehmigt.

Strategieprozess abgeschlossen Eva Thomi, Geschäftsführerin der SB, informierte über die Strategie 2017 bis 2022, die mit einer externen Begleitung erarbeitet wurde. Dazu gehört auch ein neues Leitbild und Logo. Die SB hat eine Dachstrategie und als strategische Geschäftsfelder «Inter-nationale Kooperationen», «Produktionen», «Verkauf» und «Inland» definiert. Für diese einzelnen Bereiche hat sie entsprechende Massnahmen und Ziele abgeleitet. Diese wegweisenden Dokumente hat der Vorstand an seiner letzten Sitzung definitiv verabschiedet. Was nun noch ansteht, ist die Ressourcenplanung, mit welcher auch die Machbarkeitsprüfung einhergeht.

«Reformationszeit – ein Blick in den damaligen Alltag»

Das Nachmittagsprogramm ab 14 Uhr stand unter dem Motto «Reformationszeit – ein Blick in den damaligen Alltag». Zwei Darbietungen wurden gezeigt:

Michael Landgraf, Theologe, Schriftsteller und Reformationsbotschafter, gab in der Rolle eines Druckermeisters einen Einblick in den bürgerlichen Alltag zur Zeit des reformatorischen Aufbruchs. Er betonte, dass diese Zeit auch von Angst geprägt war. Martin Luther und die Reformatoren hatten grossen Erfolg, weil sie predigten, dass Gott die Liebe ist. Michael Landgraf las auch aus seinem historischen Roman «Der Protestant», der die Zeit zwischen 1500 und 1529 im Südwesten Deutschlands beleuchtet.

Elisabeth Reichen-Amsler, Sozialdiakonin der evangelisch-reformierten Kirche Neuen-burg, stellte auf Französisch die faszinierende Wibrandis Rosenblatt dar. Wibrandis war nacheinander die Frau der drei bedeutenden Reformatoren Johannes Oekolampad, Wolfgang Capito und Martin Bucer. Dass dieses Leben nicht immer einfach war, schil-dert sie an der Ehe mit Wolfgang Capito: Dieser litt an Depressionen, war sehr unprak-tisch veranlagt und durch Bürgschaften, die er naiv übernommen hatte, in finanzielle Bedrängnis geraten. Die Pfarrersfrau Wibrandis musste sehr sparsam sein, um die in diesem Haus üblichen Hilfesuchenden versorgen zu können.

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Schweizerische Bibelgesellschaft
23. Mai 2018 | 11:09