Schweiz
Lichterlöschen rund um Kathedralen und Kirchen
Der Winter naht und damit eine mögliche Energie-Mangellage. Vor diesem Hintergrund wird mancherorts die nächtliche Aussenbeleuchtung von Kirchen ausgeschaltet – aber nicht überall.
Barbara Ludwig
Das Grossmünster und das Fraumünster in Zürich zählen zu den Kirchen, die neuerdings nachts im Dunkeln liegen. Der Stadtrat von Zürich hat am 21. September beschlossen, per sofort auf die Beleuchtung historischer Bauten zu verzichten. Dazu zählt auch das Wahrzeichen der Limmat-Stadt: die beiden Münster. Der Grossmünster-Pfarrer Christoph Sigrist findet den Entscheid richtig, wie er am Freitag zu kath.ch sagte. In früheren Zeiten habe es auch keine Aussenbeleuchtung gegeben.
Basler Münster und Rheinbrücke bald im Dunkeln
Das Basler Münster wird derzeit noch angestrahlt. Das ändert sich demnächst. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat beschlossen, öffentliche Gebäude wie das Rathaus und die Mittlere Rheinbrücke nicht mehr anzustrahlen. Betroffen ist auch das Münster. Laut Frank Weida vom Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt tritt die Massnahme am Samstag in Kraft.
Berner Münster wieder beleuchtet
In Bern war lag das Münster während kurzer Zeit im Dunkeln. Aus Sicherheitsgründen hat die Stadt Bern ihren Entscheid jedoch wieder rückgängig gemacht, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstag meldete. Grund ist die Anflugschneise des Flughafens Belp, die vom Münster mit seiner Höhe von 101 Metern tangiert wird. Das Gebäude wird seit Donnerstagabend wieder beleuchtet.
Einsiedler Mönche setzen ein Zeichen
Das Kloster Einsiedeln hat entschieden, die Beleuchtung seiner Fassade abzuschalten. Seit letzten Sonntag liegt die Fassade, in die auch die Klosterkirche integriert ist, nachts im Dunkeln. Das Kloster wollte damit ein Zeichen setzen, hiess es in einer Mitteilung. «Der Verzicht (…) soll ein Zeichen dafür sein, dass wir uns alle überlegen müssen, wie Energie sinnvoll gespart oder besser: eingesetzt werden kann.» Dazu mache man sich im Kloster konkrete Gedanken.
St. Galler Kathedrale ab Samstag im Dunkeln
Bei den Kathedralen in der Schweiz sieht es unterschiedlich aus. Am Donnerstag teilte der Katholische Konfessionsteil des Kantons St. Gallen mit, dass er die Westseite des St. Galler Doms ab Oktober nicht mehr beleuchten werde. Damit folge die Kirche der Stadt St. Gallen, die für die Ostseite zuständig sei. Ab Samstag wird das ganze Gebäude nicht mehr angestrahlt.
Teilabschaltung bei der Kathedrale Solothurn
Die Stadt Solothurn hat verschiedene Energiesparmassnahmen beschlossen, wie sie am Freitag kommunizierte. So wird die St. Ursen-Kathedrale auf der Nord- und der Ostseite künftig nicht mehr beleuchtet. Auf die Beleuchtung der Front- und der Südseite wird hingegen erst ab 23 Uhr verzichtet. Die Massnahmen sollen so rasch wie möglich in Kraft treten. Die Kathedrale sei möglicherweise bereits in der Nacht auf Samstag teilweise im Dunkeln, sagte Stadtschreiber Urs Unterlerchner zu kath.ch.
Stadt Sitten macht sich Gedanken
In Sitten wird die Frage derzeit diskutiert. Dies teilte die Kommunikationsverantwortliche der Stadt, Judith Mayencourt, am Freitag mit. Die Kathedrale von Sitten stehe auf der Liste der beleuchteten Denkmäler. Für ihre Beleuchtung zuständig ist die Stadt. Bislang sei keine Entscheidung gefällt worden, so Mayencourt. Der Stadtrat werde voraussichtlich am 6. Oktober einen Beschluss zu dieser Thematik fassen.
Keine Massnahmen in Chur
Die Stadt Chur hat noch keine Energiesparmassnahmen beschlossen, die die Beleuchtung von Bauten betreffen. Dies sagte Andreas Müller, Leiter Kommunikation, am Freitag. Der Dompfarrer Gion-Luzi Bühler war am Freitag für eine Auskunft nicht erreichbar.
Noch kein Thema in Lugano
In Lugano ist das Bistum für die Beleuchtung der Kathedrale zuständig. Bislang habe man sich noch nicht mit der Frage befasst, teilte der Kommunikationsverantwortliche Luca Montagner mit.
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