Künftig nur noch Einzelzimmer. Visualisierung der geplanten Schweizergarde-Kaserne durch das Architekturbüro Durisch + Nolli
Vatikan

Parolin-Schreiben an Kasernenstiftung: Bauarbeiten nicht vor 2026

Was sich bereits abzeichnete, bestätigt nun Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem Brief an die Kasernenstiftung: Vor dem und im Heiligen Jahr 2025 kann der Neubau nicht beginnen.

Die Renovation der Kaserne könne nicht wie ursprünglich geplant 2023 beginnen, heisst es in einem von Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin unterzeichneten Schreiben. Stattdessen würden die Bauarbeiten für die neue Kaserne voraussichtlich nach dem Heiligen Jahr 2025 beginnen.

Das an die Spenderinnen und Spender im Kasernenneubau-Projekt gerichtete Schreiben machte heute Freitag die Kasernenstiftung publik.

«Interne Schritte im Gange»

Interne Schritte für den Start des Projekts seien bereits im Gange, heisst es in Parolins Brief weiter. Da die Vatikanstadt Teil des Unesco-Weltkulturerbes sei, müsse auch eine positive Stellungnahme der Unesco eingeholt werden. «Sobald diese Präliminarien abgeschlossen sind, kann mit der Auftragsvergabe, der Umquartierung der Garde in provisorische Räumlichkeiten und der Eröffnung der Bauarbeiten begonnen werden»; heisst es weiter im Schreiben.

Parolin dankt einleitend der Eidgenossenschaft, den Kantonen, den katholischen Gemeinschaften und weiteren Spenderinnen und Spendern. Mit den bisher gesammelten 42 Millionen Franken sei die von der Stiftung angestrebte Summe «grösstenteils erreicht».

Auch diverse vatikanische Kommissionen müssen Segen geben

In einer Medienmitteilung kommentiert der Präsident der Kasernenstiftung, Jean-Pierre Roth, das Schreiben aus dem Vatikan wie folgt: «Unsere Stiftung ist von dieser Nachricht sehr gerührt. Sie sieht darin eine Bestätigung des Willens des Vatikans, voranzukommen, und eine Ermutigung, bereits im nächsten Jahr das für diese Realisierung erforderliche Budget abzuschliessen.»

Wie aus der Mitteilung der Stiftung hervorgeht, ist der Start des Bauprojekts auch von der Zustimmung verschiedener vatikaninterner Kommissionen abhängig. «Hinzu kommen die notwendigen Kontakte mit Italien zur Regelung von Nachbarschaftsfragen.»

Schwerfälliges Verfahren

Das relativ schwerfällige Verfahren werde somit mehr Zeit in Anspruch nehmen, als von der Stiftung zunächst erwartet. Nach Ansicht des Vatikans könne die Eröffnung einer grösseren Baustelle im Heiligen Jahr kaum in Betracht gezogen werden – der Baubeginn sei somit erst danach zu erwarten.

Sogenannte Heilige Jahre finden in der jüngeren Kirchengeschichte gewöhnlich alle 25 Jahre in Rom statt. Das Wallfahrtsjahr im Jahr 2000 zog nach Angaben von Vatican News mehr als 25 Millionen Besucher an. Papst Franziskus veranstaltete von Dezember 2015 bis November 2016 ein ausserordentliches «Heiliges Jahr der Barmherzigkeit».

Dass zu Verzögerungen kommen könnte, hatte Gardekaplan Kolumban Reichlin in einem Interview mit dem cic erstmals erwähnt. (uab)


Künftig nur noch Einzelzimmer. Visualisierung der geplanten Schweizergarde-Kaserne durch das Architekturbüro Durisch + Nolli | © zVg / Durisch + Nolli Architetti Sagl
26. November 2021 | 13:40
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