Als Brienz zum Kloster Engelberg gehörte – Ausstellung in der Burger Galerie Brienz

Medienmitteilung

Während vier Jahrhunderten vereinte ein enges Band die Gemeinde Brienz mit dem Benediktinerkloster Engelberg. Die in der Reformation abgebrochenen Beziehungen wurden 1941 mit dem Bau der Kapelle Brienz wieder fortgesetzt. Die Burger Galerie Brienz widmet dem 900-Jahr-Jubiläum des Klosters Engelberg eine Ausstellung.

«Engelberg und Brienz» nennt sich die neue Ausstellung in der Burger Galerie in Brienz. Was auf den ersten Blick Erstaunen auslösen mag, hat in Tat und Wahrheit eine lange Tradition. Grund genug, aus Anlass des 900-Jahr-Jubiläums des Engelberger Benediktinerklosters in der Burger Galerie mit einer Ausstellung einen Blick auf diese wechselvolle Geschichte zu werfen. Begonnen hat alles in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. In der von Kaiser Friedrich II. im Jahre 1213 ausgestellten Urkunde bestätigt dieser die Kirche von Brienz als klösterlichen Besitz Engelbergs. Dies nach einer Schenkung des gesamten Kirchensatzes durch Freiherr Kuno von Brienz. Warum Engelberg und nicht Interlaken zu dieser Schenkung kam, ist mit dem Streit des Brienzer Freiherrn mit der Interlakner Propstei begründbar. Mit dieser Schenkung wurde dem Kloster Engelberg das Recht zugesprochen, die Priesterstelle in Brienz zu besetzen sowie das Kirchengut zu verwalten und zu nutzen. Dies hatte bis zum Jahre 1528 Bestand, als die Stadt Bern dem Oberland und dem Haslital die Reformation verordnete. Die dadurch abgebrochenen Beziehungen lebten unter Abt Leodegar Hunkeler (Abt von 1931–1956) wieder auf. 1941 wurde in Brienz eine Kapelle eingeweiht, zu welcher der Engelberger Abt ein Glasfenster im Chor finanzierte. Heute reist einmal im Monat der Engelberger Benediktinerpater Romuald Mattmann über den Brünig, um in dieser Ka-pelle sowie in Meiringen und Hasliberg einen Gottesdienst zu feiern.

Gang durch eine wechselvolle Geschichte

Die Ausstellung in der Burger Galerie führt die Besucherinnen und Besucher auf sechs informativen Triptych0n durch die wechselvolle Beziehungs-Geschichte zwischen Brienz und dem im Jahre 1120 von Konrad von Sellenbüren gegründeten Kloster. Im Zentrum der Ausstellung steht mit einer lebensgrossen Holzskulptur das Hier und Jetzt. Sie stellt den ersten Vorsteher des Klosters, Abt Adelhelm, dar. Geschaffen wurde die Skulptur von dem in Hofstetten bei Brienz aufgewachsenen und dort tätigen Holzbildhauer Mario Fuchs. Er hat dabei die Legende von der Entstehung der Adelhelmsquelle vor dem Kloster in Engelberg aufgegriffen. Aus dem grossen Holzklotz ist die mit der typischen Mönchskutte der Benediktiner bekleidete Figur entstanden. Die von Mario Fuchs an-gefertigte Skulptur diente als Vorlage für die seit Mai 2020 im Klosterhof auf einem Brunnen stehende Bronzeskulptur. In der Ausstellung zu sehen ist ebenfalls die wohl erste überlieferte Illustration der heutigen Kirche auf dem Burgstollen. Sie stammt aus der im Stiftsarchiv in Engelberg aufbewahrten Handschrift (Codex 327) aus dem Jahre 1428 und ist gleichzeitig das älteste Engelberger Ex Libris. Nicht in der Ausstellung fehlen darf der sogenannte Brienzer Ornat. Dieses liturgische Gewand aus grünem Damast brachten die Brienzer bei der Reformation im Kloster Engelberg in Sicherheit, wo der Brienzer Ornat bis heute aufbewahrt wird.

Die Ausstellung in der Burger Galerie Brienz ist jeweils am Samstag und Sonntag von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Spezialführungen werden auf Anmeldung angeboten.

www.900-jahre.kloster-engelberg.ch

www.kloster-engelberg.ch

Kloster Engelberg
14. Juni 2020 | 08:54