Verleihung des Marga Bührig-Preises

Medienmitteilung

Verleihung des mit 5’000 Fr. dotierten Marga Bührig-Preises zur Förderung feministischer Befreiungstheologie am 25. Oktober 2019, 18.30 Uhr im Literaturhaus Basel

Seit 21 Jahren zeichnet die Marga Bührig Stiftung herausragende feministischbefreiungstheologische Arbeiten aus. Die Stifterin setzte sich in der weltweiten Ökumene und in der Schweiz für Gerechtigkeit und eine Weiterentwicklung der Befreiungstheologie ein, die lange Zeit fast ausschliesslich von Männern formuliert worden war. Neues Denken erfordert sorgfältiges Forschen, Vernetzung und grossen Einsatz, den viele Theologinnen zu leisten bereit sind. Darum sollen ihre Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

Die Stiftung freut sich, im Jahr des historischen Frauen*streiks und der nationalen Klimademonstration die Forschung von zwei jungen Theologinnen auszeichnen zu können, deren Arbeiten Teil des Wandels in Richtung Gerechtigkeit und Zukunft sind:

Der Preis geht an Milena Heussler (Wien) und Evelyne Zinsstag (Basel).

Milena Heussler (Wien) untersuchte einen Text aus dem Buch Ezechiel, der von pornografischer Gewalt gegen Frauen gezeichnet ist. Sie spricht kein Urteil über den Text, sondern analysiert mit feministisch-kritischem Blick und einem traumatheoretischen Ansatz die metaphorische Sprache. Die Darstellung der Stadtfrau Jerusalem in Ezechiel 16 im Lichte neuerer metapherntheoretischer und sozialpsychologischer Ansätze. Masterarbeit, Wien 2018

Evelyne Zinsstag (Basel) legt anhand der Biographien dreier Frauen die Aufbrüche der Frauenbewegung seit den 1950er Jahren dar. Wie Marga Bührig, Else Kähler und Ruth Epting sich mit Frauenrollen auseinandersetzten, eröffnet einen neuen Blick auf eine konservative Zeit, die Theologinnen das Zölibat auferlegte. «Ganz Frau – ganz Mensch» Marga Bührig, Else Kähler, Ruth Epting und das Frauenzölibat der 1950er Jahre. Masterarbeit, Zürich 2017

Es besteht zudem die Gelegenheit, die Arbeit von Milena Heussler in einem Seminar mit ihr am folgenden Tag kennen zu lernen:

Sa, 26. Oktober 2019, 10.00 – 12.00 Uhr
Ort: Zwinglihaus, Gundeldingerstrasse 370, Basel
Kosten: CHF 25.– werden vor Ort erhoben

Anmeldung: bis zum 16.10.2019 an das Forum für Zeitfragen, T 061 264 92 00 oder info@forumbasel.ch

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Marga Bührig (1915-2002) Marga Bührig wurde 1983 als erste Schweizerin Präsidentin des internationalen ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Sie galt als unbestechliche Stimme für die ökumenische Bewegung, als Pionierin der Feministischen Theologie und setzte sich für die Friedensbewegung ein. 1990 amtete sie als Co- Präsidentin an der Weltkonferenz des ÖRK zum Thema «Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung» in Seoul (Südkorea). Der Kanton Basel-Land ehrte sie 1994 mit dem Kulturpreis, die Theologische Fakultät der Universität Basel 1998 mit der Ehrendoktorwürde. 2002 wurde der Fussweg auf dem Binninger Bruderholz als Marga-Bührig-Weg benannt. Siehe: www.marga-buehrig.ch

Marga Bührig Stiftung
1. Oktober 2019 | 15:15