Scheidung
Schweiz

Genfer Kirche bietet Geschiedenen eine Begleitung an

Genf, 4.4.18 (kath.ch) Die römisch-katholische Kirche in Genf (ECR) markiert Offenheit gegenüber geschiedenen Gläubigen. So hat sie ein Seelsorgeangebot aufgebaut, das sich explizit an Geschiedene richtet. Dies geht aus einem Artikel im Pfarrblatt «Courrier pastoral» hervor, der am Dienstag auch auf cath.ch publiziert wurde.

«Papst Franziskus lädt uns ein, jeden Einzelfall spezifisch zu betrachten», sagte Pascal Desthieux, Bischofsvikar, gegenüber dem Pfarrblatt. Er habe deshalb nach der Veröffentlichtung des Papstschreibens «Amoris laetitia» über Ehe und Familie der zuständigen Stelle den Auftrag gegeben, sich mit der Frage der Geschiedenen zu befassen.

Kirche will für Betroffene da sein

Die Kirche verschliesse ihre Türe nicht vor geschiedenen Menschen, betonte der Bischofsvikar. Im Gegenteil, eine Scheidung sei eine oft schmerzhafte Erfahrung für die Betroffenen und es sei die Mission der Kirche, in schwierigen Momenten für sie da zu sein.

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeitern der Familienpastoral, habe ein zweigleisiges Vorgehen vorgeschlagen. Zum einen soll die Botschaft, dass die Kirche geschiedene Menschen nicht ausstösst, klar kommuniziert werden. Zum andern gehe es darum, ein Angebot der Begleitung auszuarbeiten.

Fachleute für verschiedene Bereiche

Unterdessen besteht dieses Angebot. Die Kirche beschreibt es in einem Flyer, der in den Pfarreien aufgelegt werde und auch im Netz heruntergeladen werden könne. Im Prospekt ist eine Telefonnummer aufgeführt, über die Interessierte mit der Familienpastoral Kontakt aufnehmen können. Dabei stehen den Betroffenen je nach Bedarf Fachleute aus verschiedenen Bereichen zur Verfügung. Ein Priester, ein Theologe, ein Kirchenrechtler und ein Psychologe bilden demnach die neue Plattform der ECR für geschiedene Menschen.

Diese arbeite mit verschiedenen Stellen zusammen, etwa mit dem Offizialat der Diözese oder dem Verein «Couple et famille» und dessen Mediationsservice, erklärte Isabelle Nielsen, Adjunktin des Bischofvikars, gegenüber dem Pfarrblatt.

Hilfe auch für Seelsorgende

Das Angebot der Plattform richtet sich nicht nur an geschiedene Personen. Auch Priester und Pastoralassistenten können sich laut Nielsen dort Unterstützung holen. (cath.ch/bal)

Scheidung | © pixabay.com C00
4. April 2018 | 14:17
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