Vereidigung der neuen Gardisten
Schweiz

40 neue Schweizergardisten und die «Ewigi Liebi»-Dirigentin

Rom, 26.4.17 (kath.ch) 40 junge Schweizer leisten am 6. Mai in Rom den Eid auf die Schweizergarde. Die Rekruten leisteten erstmals einen Teil ihrer Ausbildung im Ausbildungszentrum der Tessiner Kantonspolizei. Die Vereidigung trägt dem 600-Jahr-Jubiläum des Heiligen Bruder Klaus Rechnung. Obwalden ist Gastkanton. Bundesrätin Doris Leuthard vertritt den Bund.

Jeweils am Gedenktag des «Sacco di Roma» werden im Vatikan die neuen Schweizergardisten vereidigt. In diesem Jahr sind es vierzig. Die neuen Gardisten erhielten erstmals eine Zusatzausbildung der Tessiner Kantonspolizei auf dem Waffenplatz in Isone TI.

Das ist die höchste Zahl seit Jahren. Im vergangenen Jahr waren es nur 23, in den Jahren davor jeweils zwischen 30 und 40. Die päpstliche Wachtruppe hatte zuletzt grössere Anstrengungen zur Anwerbung neuer Rekruten unternommen und mehr Werbung gemacht.

Niklaus von Flüe

Die meisten Rekruten verpflichten sich heute für eine zweijährige Dienstzeit. 23 der neuen Gardisten sind Deutschschweizer; 13 stammen aus dem französischsprachigen und vier aus dem italienischsprachigen Landesteil.

In diesem Jahr feiert die Schweiz den 600. Geburtstag des Heiligen Bruder Klaus. Er ist auch der Gardepatron, wie der Mitteilung der Schweizergarde zu entnehmen ist. Mit der Einladung Obwaldens als Gastkanton will die Schweizergarde ihre Verbundenheit zur Heimat bekräftigen. Aus Obwalden, dem Wirkungsort des Heiligen, reist der gesamte Regierungsrat unter der Leitung von Landammann Franz Enderli an die Vereidigung.

«Ewigi Liebi»

Der Kanton wird auch durch den «Jodlerklub Flüeli-Ranft» vertreten. Er steht unter der Leitung von Silvia Windlin. Diese Dirigentin landete vor kurzem einen Hit in der Volksmusik. Als Chorleiterin des Jodlerklubs Wiesenberg spielte sie den Popsong «Ewigi Liebi» für die Volksmusik ein und landete damit in der Schweizer Hitparade.

Zur Vereidigung werden zahlreiche Gäste aus der Schweiz erwartet. Neben der Bundesrätin wird auch Ständeratspräsident Ivo Bischofsberger in Rom weilen. Die Schweizer Bischofskonferenz vertritt deren Präsident Charles Morerod. Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard L. Müller, wird den Gottesdienst zur Vereidigung im Petersdom leiten. (gs/cic))

Die Garde-Mitteilung mit den Namen der neuen Gardisten

Vereidigung der neuen Gardisten | © Oliver Sittel
26. April 2017 | 15:24
Lesezeit: ca. 1 Min.
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Die Schweizergarde

Die Schweizergarde bewacht den Papst und den Vatikan seit 1506. Schweizergardisten müssen männlich, ledig, katholisch und mindestens 19 Jahre alt sein. Obligatorisch ist zudem der Besuch der Rekrutenschule der Schweizerarmee.

Die militärische Einheit hat eine Sollstärke von 110 Mann und ist für den Personenschutz des Papstes sowie für die Kontrolle der Eingänge des Vatikan zuständig. Die Bewachung des vatikanischen Gästehauses Santa Marta, wo Franziskus residiert, teilt sich die Schweizergarde mit der vatikanischen Gendarmerie.

Das Datum der jährlichen Vereidigung erinnert an die Plünderung Roms durch die Landsknechte Kaiser Karls V., den sogenannten Sacco di Roma am 6. Mai 1527. Damals fielen 147 Soldaten bei der Verteidigung von Papst Clemens VII. (1523-1534).