Nicolas Blancho, Präsident des Islamischen Zentralrats Schweiz
Schweiz

Islamisten planen Grossaufmarsch im World Trade Center Zürich

Zürich, 23.4.17 (kath.ch) Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) plant seine Jahreskonferenz vom 6. und 7. Mai im World Trade Center in Zürich-Oerlikon. Laut «Sonntagsblick» stehen radikale Muslime aus der ganzen Welt auf der Rednerliste.

Mohammed al-Awadhi aus Kuwait ist laut «Sonntagsblick» einer von ihnen. Der arabische Scheich predige einen radikalen Islam. Aus Malaysia fliegt Fynn Jamal ein, eine Ex-Sängerin, die heute ihren eigenen Youtube-Kanal betreibt. Dort erklärt sie muslimischen Mädchen, warum sie ihr Gesicht verschleiern müssen. Eine österreichische «Gruppe Iman» soll den Konferenzteilnehmern in einem Workshop beibringen, wie sie ihre salafistische Ideologie am effizientesten in die Köpfe der Menschen bringen, wie die Zeitung schreibt.

Motto des Anlasses soll sein «Longing for Peace». Der IZRS erwartet gegen 1000 Besucher und hat deshalb mehrere Kongressräume im World Trade Center gemietet.

Frühere Einreisesperren für Prediger

Dass der IZRS Prediger mit radikalen Positionen einlädt, ist nicht neu. Im Dezember 2009 trat beispielsweise der deutsche Konvertit Pierre Vogel auf. Auch Reden der umstrittenen Imame Shefqet Krasniqi und Enis Rama aus Kosovo und von Muhammed Al-Arifi aus Saudiarabien kündigte der IZRS an. Nicht alle radikalen Prediger traten tatsächlich auf, teils verzichtete der IZRS nach Protesten, teils verfügte das Staatssekretariat für Migration Einreisesperren.

Ob die Jahreskonferenz durchgeführt werden kann, bleibt vorläufig offen. Die Zürcher Stadtpolizei schaltete den Nachrichtendienst und das Bundesamt für Polizei ein, wie der «Sonntagsblick» schreibt. Bereits mehrmals wurde dem IZRS die Abhaltung einer Veranstaltung verwehrt.

Frühere Abweisungen

2012 konnte die Gruppierung eine Veranstaltung auf Verfügen der Behörden weder in Bülach ZH noch in Spreitenbach AG durchführen. Auch die Jahresversammlung 2014 in Freiburg verboten die Behörden – zu Unrecht, wie das Bundesgericht später juristisch urteilte. Denn der Anlass hätte in einem privaten Lokal stattgefunden. Aus Protest gegen das Verbot organisierte der IZRS am 29. November 2014 zusammen mit der Islamischen Jugend Schweiz eine Demonstration im Freiburger Stadtzentrum, an der rund 300 Personen teilnahmen.

Der als Verein organisierte IZRS hat laut eigenen Angaben rund 40 amtierende Aktivmitglieder und 3920 Passivmitglieder (Stand November 2016). Laut dem Islamwissenschafter Hansjörg Schmid von der Universität Freiburg will der IZRS zu einem «authentischen» Islam zurückkehren, der weder Pluralismus noch Interpretation zulasse. Er wolle eine «strenge muslimische Frömmigkeitspraxis fördern» und sehe die Muslime weltweit als Opfer von Islamophobie und westlicher Politik. Der IZRS gehört keinem der muslimischen Dachverbände der Schweiz an. (rp)

Nicolas Blancho, Präsident des Islamischen Zentralrats Schweiz | © zVg
23. April 2017 | 10:14
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