Bischof Charles Morerod
Schweiz

Bischof Charles Morerod diskutierte in Berlin Migrationsfragen

Berlin/Freiburg i. Ü., 29.9.16 (kath.ch) Jedes Land muss selber eine Lösung für den Umgang mit der Migration finden. Das hielten die Präsidenten der Bischofskonferenzen von Deutschland, Frankreich und der Schweiz zum Abschluss einer Tagung fest. Unantastbar sei in jedem Fall die Menschenwürde. 

An der Tagung nahmen 50 Vertreter aus Kirche und Wissenschaft teil, darunter Charles Morerod, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), sein deutscher Amtskollege Kardinal Reinhard Marx und sein sein französischer Amtskollege Erzbischof Georges Pontier. Im Zentrum standen folgende Fragen: «Wie wirken sich die demographischen Veränderungen und die Migration auf das Verständnis von Identitäten und Gesellschaften aus? Wie kann sich ein friedliches Zusammenleben in einer religiöse zunehmend pluralen Gesellschaft gestalten lassen? Wie muss die kirchliche Praxis auf die Entwicklungen reagieren, um sie mitzugestalten?»

An der Tagung referierten Wissenschaftler und Theologen aus allen drei Ländern, darunter zwei Schweizer: Martina Caroni, Professorin für Völkerrecht an der Universität Luzern, gab zu bedenken, dass bestimmte menschen- und völkerrechtliche Prinzipien aus in den nationalen Migrationspolitiken Beachtung finden müssten. Urs Köppel, ehemaliger Nationaldirektor für die Migrantenseelsorge in der Schweiz, umriss die pastoralen und caritativen Handlungsfelder, die sich aus aktuellen Migrationsphänomenen für die Kirche ergäben.

Differenzierte Lösungen für alle Länder

Die drei Vorsitzenden der Bischofskonferenzen hielten zum Abschluss fest, «dass in allen Ländern differenzierte Lösungen gefunden werden müssen. Die Achtung der Menschenwürde ist dabei unverhandelbar. Das Thema Migration wird in den nächsten Jahrzehnten auf der Tagesordnung unserer Gesellschaften und der Kirche bleiben.»

Die Präsidien der Bischofskonferenzen der drei Nachbarländer treffen sich laut SBK-Sprecher Müller schon seit Jahren zu einem Austausch über verschiedene gesellschaftliche Themen, darunter vor allem kirchliche Fragen. 2015 habe aus Anlass der bevorstehenden Bischofssynode in Rom erstmals eine Studientagung stattgefunden. Aufgrund der guten Erfahrungen des letzten Jahres habe man auch dieses Jahr wieder eine Studientagung angesetzt. Konkrete Schritte auf der Handlungsebene seien von einer solchen Tagung nicht zu erwarten. Es sei in erster Linie um den Austausch zwischen den Bischöfen untereinander und mit den Wissenschaftlern gegangen. (sys)

 

Bischof Charles Morerod | © Hans Merrouche
29. September 2016 | 13:01
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