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Schweiz

Unterstützung und Ratschläge für pflegende Angehörige

St. Gallen, 26.8.16 (kath.ch) Die Begleitung kranker Menschen ist eine Herausforderung und oft auch mit vielen Fragen verbunden. Der kostenlose Ratgeber «Nahe sein bis zuletzt» der ökumenischen Fachstelle Begleitung in der letzten Lebensphase (Bill) in St. Gallen will Unterstützung bieten.

Schwerkranke Menschen zu begleiten ist eine herausfordernde Aufgabe. Handelt es sich dabei um Angehörige, kommen noch einmal mehr Emotionen, aber auch die Frage nach den eigenen Kräften hinzu. Hier setzt der Ratgeber an. Autor Urs Winter-Pfändler: «Mit diesen Informationen setzen wir einen Meilenstein. Später werden auch Schulungen dazukommen.»

An Grenzen stossen

Wer den erkrankten Partner oder die Partnerin, einen Elternteil oder vielleicht auch ein Kind zuhause pflegt und betreut, muss sozusagen rund um die Uhr für zwei Menschen sorgen. Da können Angehörige an Grenzen stossen. Manche bekommen deshalb ein schlechtes Gewissen und laden sich so noch mehr Last auf. In Zusammenarbeit mit der «Gesundheitsförderung Schweiz» hat die Fachstelle Begleitung in der letzten Lebensphase deshalb diese Ratschläge zusammengestellt. Das Buch ist, wie Urs Winter-Pfändler gegenüber kath.ch sagte, Übersetzung und Erweiterung eines Standartwerks der australischen Autoren Peter und Rosalia Hudseon.

Alternative zur Sterbehilfe zeigen

Kein Thema ist in der Publikation der begleitete Suizid. Urs Winter-Pfändler weiss, dass schwerkranke Menschen auch den Weg der  Sterbehilfe suchen. «Auch im Sinn unserer kirchlichen Auftraggeber wollen wir mit diesem Ratgeber eine Antwort auf die Sterbehilfe geben», so der Autor. Dass die Kirche den Weg der Suizidbeihilfe ablehne sei das eine. Es gelte dann aber auch dazusein, wenn nach Alternativen gefragt werde.

Mit dem Ratgeber, der sich an pflegende und betreuende Angehörige kranker Menschen wendet, werde ein Zeichen gesetzt. Ein Zeichen, dass es durchaus Antworten auf den immer öfter als letzten Ausweg bezeichneten begleiteten Suizid gibt, ist Winter-Pfändler überzeugt.

Sich selbst Sorge tragen

Für die Publikation hat die Fachstelle mit dem Palliativzentrum des Kantonsspitals St. Gallen zusammengearbeitet, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Darin wird auch gezeigt, wie Angehörige sich selbst Sorge tragen und wo sie um Unterstützung nachfragen können. Die kostenlose Abgabe Ergebnis der Zusammenarbeit der Projektpartner.

Der Ratgeber enthält zudem ein herausnehmbares Faltblatt mit Kontaktadressen für die Ostschweiz und Platz für persönliche wichtige Adressen. Diese Beilage kann bei Bedarf für andere Regionen ausgetauscht werden, wie es in der Mitteilung heisst. Das Vorwort der Publikation hat Bundesrat Alain Berset geschrieben. (ms)

Das Buch «Nahe sein bis zuletzt» kann im Internet kostenlos bestellt werden.

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