Christen im Gespräch mit einem Teilnehmer der Gay Pride in Sitten VS am 13. Juni 2015
Schweiz

Waadtländer Homosexuelle setzen auf Marke C+H

Lausanne, 21.7.16 (kath.ch) Die christliche Gruppe für Homosexuelle des Kantons Waadt Vogay hat sich emanzipiert: Ein eigenständiger Verein mit Namen Christliche und Homosexuelle Vaud  (C+H Vaud) ist daraus entstanden. Ziel ist, in allen Westschweizer Kantonen Vereine mit dem Namen C+H zu bilden.

Eine Gruppe C+H existiert bereits als Verein in Genf. Dieser wird nun mit der Entstehung des C + H Vaud neu in C+H Genève umbenannt.

«Wir wollten aus C+H eine Art gemeinsame Marke machen, sagt Vereinspräsident André Varidel. Bereits seien solche Gruppen in anderen Westschweizer Kantonen am Entstehen.

C+H steht für Frauen und Männer und für christliche Konfessionen an sich. Doch bisher sind laut Varidel vor allem katholische und reformierte Männer dabei. «Wir hoffen aber bald auf orthodoxe und evangelikale Menschen. Denn wir sind ökumenisch.» Doch bei den Evangelikalen sei ein Beitritt zum Verein schwerer, meint er.

Die Katholiken seien zwar nicht offener gegenüber Homosexuellen und sprächen in den Pfarreien nicht über das Thema, obwohl es katholische Homosexuelle gebe, die sich auch outeten, so Varidel. Für die Evangelikalen jedoch sei Homosexualität eine Kampfansage.

Der Präsident weiss, wovon er spricht. Er war in einer evangelikalen Gemeinde aktiv, als er sein Coming-Out hatte. «Ein Homosexueller darf danach keine Lesungen mehr halten, kann bestimmte Arbeiten in der Kirche nicht mehr übernehmen. Manchmal ist man nicht einmal mehr zum Abendmahl zugelassen», erzählt er.

Gesprächspartner für Kirchen

Ab dem 15. September finden die regelmässigen Sitzungen der ehemaligen Gruppe Vogay und heutigen C+H Vaud wieder statt. Das Spirituelle habe nicht die höchste Priorität, so Varidel. «Wir beginnen jedoch jedes Treffen mit einem kurzen Bibelvers.» Diskutiert wird vor allem über die Beziehung zwischen Glauben und Homosexualität.

Der Verein will laut Varidel auch als ernsthafter Diskussionspartner wahrgenommen werden, wenn Kirchen über Homosexualität, Glauben und Kirche sprechen. (cath.ch/ft)

Christen im Gespräch mit einem Teilnehmer der Gay Pride in Sitten VS am 13. Juni 2015 | © 2015 Livenet/zVg
21. Juli 2016 | 15:02
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