Basler Kirche Don Bosco
Schweiz

Die Basler Kirche Don Bosco soll ein Konzertsaal werden

Basel, 23.6.16 (kath.ch) In der Basler Kirche Don Bosco fand 2012 letztmals ein deutschsprachiger Gottesdienst statt. Seit Sommer 2013 ist das katholische Gotteshaus geschlossen. Nun hat die Synode der Römisch-Katholischen Kirche (RKK) des Kantons Basel-Stadt Ja gesagt zu einem Umnutzungskonzept, das die Umwandlung in einen Konzertsaal vorsieht. Damit es soweit kommt, braucht es aber noch die Zustimmung des Basler Bischofs Felix Gmür. Diese ist offenbar so gut wie sicher.

Barbara Ludwig

Das Kirchenparlament hat am Dienstag, 21. Juni, einstimmig entschieden, wie Matthias Schmitz, Leiter Informationsstelle der RKK Basel-Stadt, gegenüber kath.ch sagte. Es ist einverstanden damit, dass das Don-Bosco-Areal im Baurecht abgegeben wird, was bedeutet, dass die Eigentumsrechte bei der Kirche bleiben. Der Kirchenrat wird ermächtigt, Baurechtsverträge auszuhandeln und abzuschliessen, die zu einem späteren Zeitpunkt wiederum der Synode vorgelegt werden müssen. Dies wird voraussichtlich an der Herbstsynode der Fall sein, sagte Schmitz.

Kapelle weiterhin kirchlich genutzt

Das vom Kirchenparlament nun gutgeheissene Konzept sieht vor, dass die Räumlichkeiten des Pfarreiheims künftig als Probelokale genutzt werden und die Kirche in einen Konzertsaal umgewandelt wird. Der Umbau des Gotteshauses wird von einer privaten Trägerschaft, einem Basler Musikmanager, finanziert. Laut Schmitz wird eine Stiftung gegründet, mit der der Kirchenrat die Verhandlungen führen wird. Die Kapelle im Untergeschoss der Kirche soll weiterhin von der Pfarrei Heiliggeist kirchlich genutzt werden können.

Gegen den Beschluss der Synode kann bis am 8. August das Referendum ergriffen werden. Der Leiter der Informationsstelle geht aber nicht davon aus, dass dies der Fall sein wird. An der Sitzung der Synode seien keine kritischen Voten gefallen. «Es gibt eine sehr breite Zustimmung zum vorliegenden Umnutzungskonzept.» Schmitz wies darauf hin, dass ein früheres Projekt mit ähnlicher Zielsetzung nur wegen der fehlenden Finanzen gescheitert sei. Der damalige Verhandlungspartner war die Musikakademie Basel.

Bischof wird Ja sagen

Was nun noch fehlt, ist die Zustimmung des Bischofs von Basel, Felix Gmür. Dieser habe zwar im Grundsatz einer Profanierung der Kirche bereits zugestimmt, heisst es in den Unterlagen zur Synodensitzung. Er muss sich aber auch mit den konkreten Umnutzungsplänen einverstanden erklären, bevor er eine Entsakralisierung der Kirche beschliesst. Wie Schmitz gegenüber kath.ch sagte, wird noch diese Woche ein überarbeiteter Profanierungsantrag ans Bistum versendet.

Die Zustimmung des Bischofs ist nach den Worten von Tobias Fontein, Regionalverantwortlicher im Bischofsvikariat St. Urs, so gut wie sicher. «Der Bischof wird das bewilligen, das ist klar», erklärte dieser gegenüber kath.ch. Schliesslich sei in Abstimmung und in engem Kontakt mit allen Beteiligten nach einer Lösung für die ungenutzte Kirche gesucht worden.

Profanierung im Herbst

Die Profanierung findet im Herbst statt. Dabei ist laut Fontein noch unklar, in welcher Form das Ritual durchgeführt werde. Da bereits vor Jahren der letzte Gottesdienst in Don Bosco gefeiert worden sei, verzichte man auf einen grossen Profanierungsgottesdienst. Der Regionalverantwortliche geht davon aus, dass die Entsakralisierung in einem kleineren Rahmen durchgeführt wird, mit Beteiligung der in der Pfarrei Heiliggeist engagierten Gremien. Im Moment verhandelt man noch mit der Pfarrei über die Form. «Es ist wichtig, dass die Pfarreimitglieder mitreden können, wenn es darum geht, Abschied zu nehmen von ihrer Kirche», so Fontein. (bal)

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Basler Kirche Don Bosco | © 2016 zVg
23. Juni 2016 | 17:06
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