Bischof Gmür zu Amoris laetitia: «Ein Weg der Liebe und der Öffnung»

Solothurn, 8.4.16 (kath.ch) Der Basler Bischof Felix Gmür zeigt sich erfreut über den Inhalt des Schreibens von Papst Franziskus zu Ehe und Familie. «Der Papst geht darin von der Wirklichkeit aus», sagte Gmür am Freitag, 8. April, gegenüber kath.ch. Nach dem Willen des Papstes müsse die «komplexe Wirklichkeit», die oft eine andere sei als die idealtypische, unterschieden und berücksichtigt werden. «Das ist ein Weg der Liebe und der Öffnung», so der Bischof.

«Der Text sagt deutlich, dass es nicht allein darum geht, was erlaubt ist und was nicht», sagte Gmür weiter. «Es geht darum, die verantwortungsvolle Unterscheidung zwischen den spezifischen Situationen wahrzunehmen.» Die von den Ortskirchen geforderte Kompetenz lasse sich mit den Begriffen «Unterscheiden, Gewissen schulen, Eigenverantwortung übernehmen, Begleiten» umschreiben. Und dies alles «im Rahmen der geltenden Ordnung», betonte der Bischof.

Spannung zwischen Normen und Ansprüchen bleibt bestehen

Das sei ein anderer Ansatz als die «reine Normenorientierung». Das Spannungsfeld zwischen den geltenden Normen und den Ansprüchen bleibe jedoch bestehen. «Es gehört überall zum Leben und ist eine Herausforderung, die wir gemeinsam kommunikativ angehen.»

Franziskus bringe in «Amoris laetitia», das am Freitag im Vatikan veröffentlicht wurde, auch deutlich zum Ausdruck, wie wichtig die Familie für die Kirche und die Gesellschaft sei, fügte Gmür hinzu. Er freue sich über das, «was drinsteht». Das Nachdenken gehe allerdings weiter. «Das Leben und wir alle schreiben an dem Dokument weiter.» (bal)

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Felix Gmür, Bischof von Basel | © Bistum Basel/zVg
8. April 2016 | 16:50
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