Zwei Luzerner Pfarreien kämpfen für Erhalt einer Asylunterkunft

Dagmersellen LU, 24.10.15 (kath.ch) Seit Januar 2015 betreibt die Gemeinde Dagmersellen im Kanton Luzern in einer Zivilschutzanlage eine Notunterkunft für Asylsuchende. Medienberichten zufolge ist der Betrieb der Unterkunft gemäss einem Vertrag zwischen Gemeinde und Kanton auf ein Jahr befristet. Der Pfarreirat des Pastoralraums Hürntal will nun mit einer Petition an den Gemeinderat verhindern, dass die Unterkunft geschlossen wird, wie auf der Homepage des Pastoralraums mitgeteilt wird. Die Lage im Asylwesen habe sich verschärft und es brauche dringend Plätze.

Zu den 14 Erstunterzeichnern der Petition gehören nebst anderen mehrere Vertreter der katholischen Kirche vor Ort, aber auch ein Mitglied des reformierten Kirchenverstandes sowie drei ehemalige Gemeindepräsidenten. Wenn bis zum 15. November 200 Unterschriften zusammen kommen, wird die Petition dem Gemeinderat von Dagmersellen überreicht. Zum Pastoralraum Hürntal gehören die Pfarrei Dagmersellen und die Pfarrei Uffikon/Buchs.

Der Text der Petition nimmt Bezug auf die weltweite Flüchtlingskrise und macht geltend, dass die Erfahrungen mit der Unterkunft positiv seien. Das Engagement zugunsten der Unterkunft wird damit begründet, dass der Kanton im Moment bei der Unterbringung von Asylsuchenden an seine Grenzen stosse. Aus finanzieller Sicht sei es zudem sinnvoll, eine bestehende Unterkunft weiterzuführen anstatt eine neue einzurichten.

Dagmersellen soll sich als weltoffene Gemeinde profilieren

Der Gemeinderat wird ersucht, eine Weiterführung der Unterkunft ernsthaft zu prüfen und allenfalls an der Gemeindeversammlung zur Sprache zu bringen. Mit einer Weiterführung über die einjährige vertragliche Verpflichtung hinaus könne sich Dagmersellen als «weltoffene, menschliche und verantwortungsbewusste Gemeinde» profilieren, wirbt die Petition. Gegenüber dem «Zofinger Tagblatt» (24. Oktober) erklärte Philipp Bucher, Gemeindepräsident von Dagmersellen, es sei keine Verlängerung des Vertrags vorgesehen. (bal)

 

 

 

24. Oktober 2015 | 15:53
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