Terror-Anschlag in Tunis: Schweizer NGO's setzen Zeichen für Demokratie

Zürich, 20.3.15 (kath.ch) Eine knappe Woche nach dem Terroranschlag auf das Bardo-Museum beginnt in Tunis das Weltsozialforum (WSF, 24.-28. März). An dieser zivilgesellschaftlichen Veranstaltung, die sich als Gegenpol zum Weltwirtschaftsforum in Davos versteht, nimmt eine 60-köpfige Schweizer Delegation teil, darunter Ständeratspräsident Claude Hêche. Organisiert wird die Reise der Schweizer Delegation von Alliance Sud und Echanger/Comundo.

Das Forum finde wie geplant statt, teilt Alliance Sud am 19. März mit, die Teilnahme am WSF sei in dieser Situation erst recht wichtig. Der terroristische Angriff versuche die junge Demokratie in Tunesien zu untergraben und ein Klima der Angst zu verbreiten unter all jenen, die sich für Freiheit und friedliche Teilnahme beim Aufbau der Demokratie einsetzen. Die Organisatoren des WSF rufen jetzt erst recht zu internationaler Solidarität und zum gemeinsamen Kampf gegen Terrorismus auf.

In diesem Sinn hätten auch Alliance Sud und Echanger/Comundo entschieden, die Reise wie geplant durchzuführen. Zur 60-köpfigen Schweizer Delegation gehören mehrere Bundes- und Kantonsparlamentarier sowie Vertreter von Gewerkschaften und NGO’s. Laut Alliance Sud handelt es sich um die bisher grösste Schweizer Delegation, die je an ein WSF gereist ist.

Über 1000 Veranstaltungen

Am diesjährigen WSF sind mehr als tausend Veranstaltungen geplant, wobei die jüngsten Ereignisse in der arabischen Welt einen wichtigen Platz einnehmen werden, teilen die Schweizer Organisatoren mit. Diskutiert würden aber auch Krisen wie der Klimawandel und die Frage, welche Rolle die Zivilgesellschaft bei deren Lösung spiele.

Zur Arbeitsgemeinschaft Alliance Sud gehören die Hilfswerke Fastenopfer, Brot für alle, Caritas, Helvetas, Heks und Swissaid. Echanger/Comundo ist in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit tätig. Die beiden Organisationen werden im Rahmen des Forums auch mit eigenen Veranstaltungen präsent sein.

Das erste WSF fand 2001 in Porto Alegre (Brasilien) statt. An den weltweiten Treffen werden Alternativen zum Neoliberalismus und zur Globalisierung im Sinne der Welthandelsorganisation (WTO) und der G8-Gipfel diskutiert. Koordination, Vernetzung und Erfahrungsaustausch stehen dabei im Vordergrund. (sys)

 

20. März 2015 | 17:11
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