Papst Franziskus
Vatikan

Franziskus: Armut und Kriminalität hängen eng zusammen

Rom, 9.3.15 (kath.ch) Armut und Verbrechen hängen nach den Worten von Papst Franziskus eng zusammen. Menschen, denen die Gesellschaft nichts anzubieten habe als Arbeitslosigkeit, gingen oft der Mafia ins Netz, sagte er am Sonntag bei einem Pastoralbesuch im römischen Brennpunktviertel Tor Bella Monaca.

Das organisierte Verbrechen nutze von Armut betroffene Menschen für ihre «Drecksarbeit» aus. Die Polizei verhafte dann die kleinen Kriminellen, nicht die dahinter stehenden Bosse. Die Betroffenen brauchen nach seinen Worten vor allem Nähe und Begleitung. Das gelte selbst für Mörder, «denn auch die haben ein Herz und es gibt viel Ungerechtigkeit».

In seiner Predigt in der Kirche Santa Maria Madre del Redentore rief Franziskus die Menschen dazu auf, ihren Glauben auch im Alltag konsequent zu leben. Jesus lasse sich nicht durch ein «Doppelgesicht» betrügen und sehe alles, was in den Herzen der Menschen ist. Der regelmässige Kirchgang am Sonntag könne versteckte Sünden nicht überdecken. «Das ist nicht katholisch – das ist heuchlerisch», so der Papst. Heiligkeit lasse sich jedoch nicht heucheln.

Das Neubauviertel Tor Bella Monaca ist geprägt von hoher Arbeitslosigkeit und Strassenkriminalität. Bereits bei seinen früheren Pastoralbesuchen in der Diözese Rom suchte Papst Franziskus vorwiegend soziale Brennpunkte auf. (cic)

Papst Franziskus |© 2014 Oliver Sittel
9. März 2015 | 10:29
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!