Theologe: «Machen wir es doch wie Jesus und die Dadaisten»

Zürich, 14.2.16 (kath.ch) Der katholische Theologe Meinrad Furrer macht in seinem aktuellen «Wort zum Sonntag» auf Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) auf Parallelen zwischen der Dada-Bewegung und Aussagen von Jesus aufmerksam. Auch Jesus habe Sätze gesagt, die auf den ersten Blick «sinnlos» erschienen, sagte Furrer in der Sendung vom Samstagabend, 13. Januar.

Als Beispiel führte Furrer, der auf Schweizerdeutsch sprach, allseits bekannte Worte aus dem Munde Jesu an: «Die Erschte wärdet die Letschte si, oder: wär sis Läbe möchte gwünne, muess es verlüüre.» Solche Aussagen hätten damals bestimmt auch bei vielen Menschen Kopfschütteln ausgelöst. «Lebt man aber mit solchen Sätzen, so versteht man etwas plötzlich neu», so der Theologe.

Wider die Orientierung am Nutzen

Die Dada-Bewegung habe versucht aufzuzeigen, wie unmenschlich vieles sei, was man als normal anschaue. Dabei hätten die Dadaisten bei der Sprache angesetzt, um sie von gängigen Bedeutungen zu befreien. Furrer sagte, es sei kein Zufall gewesen, dass Hugo Ball, Mitbegründer der Dada-Bewegung, schliesslich ein gläubiger Mensch geworden sei. Ball sei angetrieben gewesen von einer Macht, die befreien könne aus Rollen und Mustern. Dazu müsse man bewusst nach dem suchen, das keinen Nutzen bringe und auf den ersten Blick unbrauchbar erscheine.

Nichtstun am Sonntag nicht nützlich

«Machen wir es doch wie Jesus und die Dadaisten: Geben wir uns mehr dem hin, das auf den ersten Blick keinen Sinn macht und nicht nützlich ist», ermunterte Furrer die Fernsehzuschauerinnen und –zuschauer. Schliesslich sei das Nichtstun am Sonntag auch nicht nützlich und trotzdem «so guet».

Dieses Jahr wird der 100. Geburtstag der in Zürich gegründeten Dada-Bewegung gefeiert. (bal)

Link zur Sendung auf SRF

Meinrad Furrer: «Halleluja und die Dada-Sprache entstanden aus dem Lallen»

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