Psychologen raten zur Zurückhaltung bei Bildern von Gewalttaten

Berlin, 27.7.16 (kath.ch) Der Berufsverband Deutscher Psychologen rät angesichts der jüngsten Bluttaten in Europa zur Zurückhaltung bei der Abbildung von Gewalt. «Es gibt mehr Nachahmungseffekte, wenn der Abbildung von Gewalt in den Medien sehr viel Platz eingeräumt wird». Hier liege eine besondere ethische Verantwortung bei den Medien und den politischen Akteuren.

In der Erklärung des Verbands von Dienstag, 26. Juli, heisst es weiter, der Einzelne könne durch die intensive Darstellung von Gewalt abstumpfen. Dadurch könne die Hemmschwelle sinken, sowohl bei Gewalttätern als auch bei Zuschauern. Wichtig sei eine an Fakten orientierte Diskussion über solche Vorfälle, so der Standpunkt der Psychologen.

Mehr Prävention nötig

Jeder Einzelne müsse einen Weg finden, mit der aktuellen Bedrohungslage umzugehen. Ängste seien auch Schutzmechanismen, müssten jedoch nicht zur Panik führen. Der Berufsverband spricht sich zugleich für mehr Präventionsprogramme aus. «Psychologische Unterstützung in Schulen, für Eltern, die einen Rückzug und eine Radikalisierung ihrer Kinder erleben, in Flüchtlingsunterkünften kann wirksam Verzweiflungstaten verhindern», heisst es in der Stellungnahme. (kna)

27. Juli 2016 | 12:35
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