Zürich: Luther trifft Zwingli am Limmatquai

Zürich, 16.11.14 (Kipa) 32 Luther-Figuren bevölkerten am Samstag, 15. November, das Limmatquai in Zürich. Die Kunstaktion erinnerte an die Begegnung der Reformatoren Huldrych Zwingli und Martin Luther, wie die evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich am Sonntag, 16. November, mitteilte.

Die metergrossen blauen, grünen und schwarzen Figuren wurden von Konfirmanden der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinden der Schweiz und der reformierten Kirchgemeinde Grossmünster rund um das Zwinglidenkmal bei der Wasserkirche platziert, so die Mitteilung weiter. Den Passanten wurden die historischen Hintergründe mittel eines Flyers erläutert.

Laut Mitteilung sind sich Luther und Zwingli nur ein einziges Mal in ihrem Leben begegnet, im Oktober 1529 im deutschen Marburg. Bei diesem Gespräch sei es um die unterschiedlichen Auffassungen der Abendmahlslehre gegangen, über die sie keine Einigung fanden.

Nicht gleichzeitig im Himmel und im Sakrament

Zwingli habe argumentiert, das «ist» in den Einsetzungsworten meine «bedeutet», der Leib Christi könne nicht gleichzeitig im Himmel und im Sakrament sein. Luther habe jedoch am Wortsinn der Einsetzungsworte festgehalten. Die Abendmahlslehre sei der einzige von 15 Glaubensartikeln gewesen, bei dem die beiden Reformatoren keine Einigung gefunden hätten. Erst 1973 sei es auf dem Leuenberg bei Basel zu einer Einigung dieser reformatorischen Kirchen gekommen.

Im Anschluss an die Kunstaktion am Limmatquai fand erstmals in der Schweiz eine reformiert-lutherische Abendmahlsfeier statt. Beide Veranstaltungen standen im Zusammenhang mit der reformatorischen Wirtschaftskonferenz vom 17. November zum Thema «Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus». (kipa/com/arch/sy)

16. November 2014 | 16:57
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