Zürich: Lehrstuhl für Spiritual Care geplant

Zürich, 29.6.12 (Kipa) Einen Lehrstuhl für Spiritual Care, also für spirituelle Begleitung von chronische Kranken und am Lebensende, möchten die katholische und die reformierte Kirche in Zürich schaffen. Doch das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen.

Der neue Lehrstuhl soll sich mit Sinn- und spirituellen Fragen von chronisch Kranken und Menschen am Lebensende befassen und entsprechende Forschung betreiben. Im Zürcher Universitätsspital gibt es bereits ein Kompetenzzentrum für Palliative Care. Spiritual Care würde ergänzend dazu kommen.

Wenn Pallaitivpatienten Sinnfragen ansprechen oder ihre Angst oder die Zukunft mit ihrer Krankheit thematisieren, wenden sie sich nicht immer an Seelsorger, sondern auch an Ärzte oder Pflegepersonal. Es sei darum wichtig, dass auch diese um den Stellenwert von Spiritual Care, der seelischen Betreuung, wissen, sagte Dieter Graf am Freitag gegenüber dem «reformierten Pressedienst». Graf ist reformierter Seelsorger am Zürcher Universitätsspital.

Es wäre schön, wenn der geforderte Lehrstuhl ökumenisch besetzt würde, meinte der Leiter Abteilung Seelsorge der Zürcher Landeskirche, Ueli Bosshard, gegenüber der Zeitung. Gespräche hätten bereits stattgefunden und würden nun fortgesetzt. Offen sei auch die Finanzierung.

Tagung in Quarten

In die laufende Diskussion dürften die Ergebnisse der Ökumenischen Jahrestagung einfliessen, welche die Vereinigung der evangelischen und katholischen Spital-, Heim und Klinikseelsorgenden am 27. und 28. August in Quarten SG organisiert. Dort soll diskutiert werden, was Spiritual Care überhaupt ist und was die Erfahrungen von Teams in verschiedenen Einrichtungen in diesem Bereich sind. Gefragt werden soll auch, welche Qualifikationen Seelsorgerinnen und Seelsorger mitbringen sollen, um mit anderen Berufsgruppen zusammen arbeiten zu können.

Angemeldet als Referenten sind der Arzt und Präsident von palliative.ch, Roland Kunz aus Affoltern am Albis, die Pflegefachfrau und Gerontologin Cécile Wittensöldner aus Basel und die Seelsorgerin Lisa Palm aus Zürich.

Hinweis: Über die Tagung informiert die Internetseite www.spitalseelsorge.ch/

(kipa/gs/pem)

29. Juni 2012 | 15:37
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