Zitat: Pure Verzweiflung – nicht Selbstbestimmung
Zürich, 5.6.16 (kath.ch) «Wenn alte Menschen Suizid begehen, ist das kein selbstbestimmtes Lebensende, sondern meist pure Verzweiflung. Man will anderen die Last des Weiterlebens nicht aufbürden. Diese Menschen brauchen keine Assistenz für ihren Suizid, sondern Schutz vor den Folgen ihrer Entscheidung aus einer depressiven Verstimmung heraus.
Bevor wir sie beim Sterben assistieren, sollten wir ihnen erst einmal beim Leben helfen. Und wenn wir Menschen beim Leben helfen, ist das deutlich anspruchsvoller, als ihnen beim Sterben zu assistieren. Eine der wesentlichen Errungenschaften unserer Kultur ist es, dass auch die Schwachen, Elenden, Behinderten und Nutzlosen in unserer Mitte leben können, ohne dass ihnen die Entsorgung droht.»
Wulf Rössler, emeritierter Professor für Psychiatrie an der Universität Zürich, in einem Meinungsbeitrag in der «NZZ am Sonntag» (5. Juni). (bal)
Hier geht es zur › Bestellung einzelner Beiträge von kath.ch.