Der Dom zu Speyer
International

Wieder kein Eulennachwuchs: Werden Uhus am Speyerer Dom durch Drohnen verjagt?

Statt junger Uhus entdecken Experten am Dom eine Foto-Drohne. Bereits das zweite Jahr in Folge gibt es deshalb kein Eulen-Nachwuchs.

Auch in diesem Jahr gibt es keine jungen Uhus am Speyerer Kaiserdom. Ein schon mehrfach genutzter Nistplatz an den Domtürmen blieb in diesem Jahr leer, wie der Vogelsachverständige Sven Ofer am Mittwoch mitteilte.

Abgestürzte Foto-Drohne beim Brutplatz

Er vermutet, dass die grossen Eulenvögel durch unerlaubte Drohnenflüge von Hobbyfotografen gestört und vertrieben worden sein könnten. In der Nähe des Brutplatzes fand Ofer eine abgestürzte Foto-Drohne. Der Experte sagte, wer das Drohnenverbot am Dom in der Nestschutzzeit missachte, werde strafrechtlich verfolgt.

Charakterblick: ein Uhu
Charakterblick: ein Uhu

Die Leiterin des Dom-Kulturmanagements Friederike Walter sagte, viele Menschen ignorierten die Verbote. Das zeigten zahlreiche Drohnenfotos vom Dom, die immer wieder im Internet veröffentlicht würden. Eine wirksame Kontrolle des Luftraums um den Dom sei schwierig.

Zuletzt mehrere erfolgreiche Bruten am Kaiserdom

In den vergangenen Jahren hatte es mehrere erfolgreiche Bruten am Kaiserdom gegeben, zuletzt 2022. Allerdings starben damals zwei von drei Jungvögeln.

Uhus sind streng geschützt und waren wegen gnadenloser Jagd in Europa nahezu ausgestorben. In den 1960er Jahren gab es in Deutschland weniger als 50 Bruten. Inzwischen wird die Population auf etwa 3’000 Brutpaare geschätzt.

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Der Uhu (Bubo bubo) ist mit einer Spannweite von bis zu 1,80 Metern die grösste Eulenart. Markant sind seine orangefarbenen, kreisrunden Augen. Seinen Namen hat der Uhu wegen seines unverwechselbaren Rufs. (kna)


Der Dom zu Speyer | © pixabay/mhollaen, Pixabay License
25. April 2024 | 09:00
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