Frau am Verzweifeln
Schweiz

Weltliche Lehrpersonen für Übergriffe am Gymnasium Immensee verantwortlich

Immensee SZ, 5.4.18 (kath.ch) In den 1990er Jahren kam es zu sexuellen Übergriffen durch zwei Lehrpersonen am Gymnasium Immensee. Opfer waren Schülerinnen. Bei den Tätern habe es sich um weltliche Lehrpersonen gehandelt, sagte Benno Planzer, Rektor der privaten Mittelschule, gegenüber kath.ch. Das Gymnasium war einst von den Immenseer Missionaren gegründet und geführt worden.

Zum Zeitpunkt der sexuellen Übergriffe sei bereits die Stiftung Gymnasium Immensee Träger der Schule gewesen und nicht mehr die Missionsgesellschaft Bethlehem (SMB), wie Planzer auf Anfrage sagte.

Psychiater übernahm Aufarbeitung

Das Gymnasium informierte am 3. April in einer Medienmitteilung über die Übergriffe in den 1990er Jahren und seinen Umgang damit. Es hatte einen Psychiater mit der Aufarbeitung beauftragt, da es im Frühsommer 2017 mit Vorwürfen konfrontiert worden war.

Dieser dokumentiere in seinem Bericht zwei namentlich bekannt gewordene Fälle, «in denen es zu psychischen und sexuellen Grenzüberschreitungen von Lehrpersonen gegenüber von Schülerinnen gekommen sei», schreibt die Schule in ihrer Mitteilung.

Schule noch «ideell» mit Missionaren verbunden

Die Missionare seien bis 1995 für die Schule verantwortlich gewesen, sagte Planzer weiter. Ab diesem Jahr habe die SMB nur noch als Wahlgremium für die Besetzung des Stiftungsrates fungiert, indem sie die Hälfte von dessen Mitgliedern bestimmen konnte. Sämtliche Stiftungsräte seien jedoch weltlich. «Die SMB war ab 1995 nicht mehr direkt in die Trägerschaft eingebunden.» Laut dem Rektor ist die Schule heute noch «ideell» mit der Missionsgesellschaft verbunden. Dies zeige sich etwa in den Werthaltungen.

Das Gymnasium Immensee ist eine private Mittelschule, die für 350 bis 370 Schülerinnen und Schüler einen Platz in der Tagesschule oder im Internat bietet, wie es auf der Homepage heisst. Früher hiess die Schule «Gymnasium Bethlehem» und diente der Förderung des Nachwuchses der Missionsgesellschaft, wie diese auf ihrer Homepage schreibt. (bal)

Frau am Verzweifeln | © pixabay CCO
5. April 2018 | 15:28
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