Franziska Driessen-Reding mit Bischof Joseph Bonnemain im Gespräch
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Was Franziska Driessen-Reding und Andreas Fuchs über Bischof Joseph Bonnemain sagen

«Der Bischofsrat ist noch zu brav», sagt die Zürcher Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding in einer RTR-Doku über Bischof Joseph Bonnemain. Auch Andreas Fuchs, Brigitte Fischer Züger und Abt Vigeli Monn äussern sich.

Brigitte Fischer Züger
Brigitte Fischer Züger

Brigitte Fischer Züger, Personalverantwortliche:

«Ich wünsche mir, dass er (Bischof Joseph Bonnemain) einen mutigen Schritt macht in der Frauenfrage, die sehr aktuell ist. Wir müssen die Frage von der Weihefähigkeit von Frauen oder Leitungsfunktionen von Frauen anpacken. Das kommt von der Gesellschaft, aber auch innerkirchlich immer wieder als Hauptfrage: Wo werden Frauen ganz einbezogen?»

Vigeli Monn, Abt des Benediktinerklosters Disentis
Vigeli Monn, Abt des Benediktinerklosters Disentis

Abt Vigeli Monn, Kloster Disentis:

«Man soll sich riechen können. Früher und zum Teil auch heute war oder ist es so, dass man sich nicht mal riechen kann.» Konnte der Bischof dieses Ziel erreichen, dass man sich also wieder riechen kann? «Teilweise ja, aber noch nicht alle haben den gleichen Geruchssinn. Das wird auch nicht komplett gelingen. Er gibt sich weiterhin Mühe, aber es ist unmöglich, das innerhalb eines Jahres zu schaffen. Es braucht Zeit und sicher auch personelle Entscheidungen. Er zeigt aber den Willen, ist an vielen Orten präsent und verkündigt die Botschaft, dass wir es gemeinsam schaffen müssen. Diesbezüglich macht er das meiner Meinung nach vorbildlich.»

Andreas Fuchs, Bischofsvikar in Chur
Andreas Fuchs, Bischofsvikar in Chur

Andreas Fuchs, Generalvikar für Graubünden unter Bischof Vitus Huonder und Bischofsvikar unter Bischof Joseph Bonnemain: 

«Der Ton, wie man miteinander umgeht, ist anders geworden: dass man überhaupt miteinander spricht und aufeinander zugeht. Es wurde erkannt, dass es Punkte gibt, die man anpacken muss. Dabei muss man nicht nach Schuldigen, sondern nach Lösungen suchen. Insofern hat sich schon etwas verändert.»

Franziska Driessen-Reding
Franziska Driessen-Reding

Franziska Driessen-Reding, Zürcher Synodalratspräsidentin:

Über den Zürcher Wunsch nach einem eigenen Bischof: «Im Moment ist es eher in den Hintergrund geraten. Es kann aber wieder Thema werden, sobald ein neuer Bischof kommt und die Prioritäten wieder anders setzt. Von daher ist es noch nicht ganz vom Tisch. Wir brauchen eine Lösung, die nachhaltig ist.»

Über den Bischofsrat: «Der Bischofsrat ist noch zu brav. Dort braucht es auch unbequeme Mitglieder, die frischen Wind reinbringen. Es ist begreiflich, dass man am Anfang die Gruppe so zusammensetzt, dass man weiss, dass die Mitglieder loyal sind und man mit ihnen zusammenarbeiten kann. Aber jetzt nach einem Jahr ist definitiv Zeit, dass auch andere Stimmen Platz haben und etwas Staub aufwirbeln.»

Über den Bischof als Kommunikator: «Der Bischof ist sehr stark in der Kommunikation. Das macht er wirklich sehr gut. Er begeistert dabei Jung und Alt. Er nimmt die Menschen mit und spricht ihre Sprache. Es ist aber auch so, dass er zum Teil nicht Farbe bekennt. Ich weiss nicht, wie es als noch junger Bischof ist. Vielleicht musst man auch aufpassen, sich nicht zu stark zu positionieren. Wenn man aber nach Deutschland blickt, gibt es dort Bischöfe, die sich sehr stark positioniert haben. Deshalb denke ich, dass das auch ein Schweizer Bischof machen kann.»

RTR-Journalistin Paula Nay porträtiert Bischof Joseph Bonnemain in der Sendung «Cuntrasts: Um den Frieden willen – Ein Jahr Bischof Joseph Maria Bonnemain». Die Sendung ist auf Rätoromanisch hier zu sehen. Mit deutschen Untertiteln wird die Sendung am Sonntag, 20 März, um 17.25 Uhr auf SRF1 ausgestrahlt.

18.3., 17.00 Uhr: Wie Sie die deutschen Untertitel bereits jetzt einstellen können, lesen Sie hier. (rr)


Franziska Driessen-Reding mit Bischof Joseph Bonnemain im Gespräch | © RTR
18. März 2022 | 07:10
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