Fronleichnam in Val d'Illiez
Schweiz

Walliser Staatsrat soll auf Entscheid zu Fronleichnam zurückkommen

Sitten, 3.6.18 (kath.ch) Die junge SVP Wallis und die Bewegung «Chrétiens conservateurs» (konservative Christen) fordern, dass der Walliser Staatsrat auf den Entscheid zu Fronleichnam zurückzukommt. Die Kantonsregierung hatte am 17. Mai angekündigt, dass sie künftig nicht mehr an der Prozession teilnehmen wird. Dieses Jahr wurde auf Antrag des Bistums eine Ausnahme gemacht.

Raphaël Zbinden

Für die drei Abgeordneten des Walliser Grossen Rates Grégory Logean (SVP), Xavier Moret (FDP) und Philipp Matthias Bregy (CVP Oberwallis) ist die Anwesenheit der Mitglieder des Staatsrates bei der Fronleichnamsprozession «ganz einfach die Pflicht des Staates, ein Zeichen einer engen Verbindung zwischen Bischof, Regierung und Bevölkerung», berichtet die Walliser Tageszeitung «Le Nouvelliste».

Unzufriedenheit bleibt

Die drei Parlamentarier hatten in einem dringenden Postulat gefordert, dass der Regierungsbeschluss, der ab 2019 in Kraft tritt, aufgehoben wird. Während das Postulat mit 70 zu 45 Stimmen bei 5 Enthaltungen abgelehnt wurde, bleibt die Unzufriedenheit in konservativen Kreisen im Kanton bestehen.

Staatsrat Roberto Schmidt hatte die Massnahme damit begründet, dass die Regierung ihre Präsenz bei Anlässen generell reduzieren wolle. Die Absage für eine weitere Teilnahme an der Fronleichnamsprozession sei aus dieser Überlegung erfolgt.

Keine Frage der Arbeit

Die Erklärungen des Regierungsvertreters haben die drei Abgeordneten jedoch nicht überzeugt. «Es ist keine Frage der Arbeit, die Verwaltung arbeitet an diesem Tag nicht», erwiderte Grégory Logean gemäss Zeitung.

Der ehemalige Präsident der CVP-Ortspartei Savièse, Robin Udry, hat eine Petition in dieser Angelegenheit gestartet. Bis zum 1. Juni wurden bereits mehr als 840 Unterschriften gesammelt. Zu den Unterzeichnern gehört auch der Walliser SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor.

«Im Widerspruch zu den christlichen Wurzeln des Wallis»

Die junge SVP und die Mitglieder der Bewegung «Chrétiens conservateurs» haben ihren Protest in einer Erklärung am 30. Mai mit scharfen Worten übermittelt. Im Text mit dem Titel «Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun» bringen sie laut Zeitungsbericht ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass die kantonale Exekutive einen Kurs «im totalen Widerspruch zu den christlichen Wurzeln unseres Kantons» eingeschlagen habe.

Das Bistum kommentiert nicht

Pierre-Yves Maillard, Generalvikar der Diözese Sitten, weist darauf hin, dass das Bistum die Entscheidung des Staatsrates nicht kommentieren will. Die Diözese hatte sich schriftlich bei der Walliser Regierung für die Präsenz an Fronleichnam 2018 bedankt. Der Staatsrat hatte auf Antrag des Bistums seine Entscheidung für dieses Jahr rückgängig gemacht und an der Prozession teilgenommen. (cath.ch/Übersetzung: ms)

Fronleichnam in Val d'Illiez | © Bernard Litzler
3. Juni 2018 | 14:49
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