Bischof Jean-Marie Lovey
Schweiz

Walliser Kirchen gründen Stiftung für die Ärmsten

Sitten VS, 4.11.16 (kath.ch) Das Bistum Sitten hat zusammen mit der Abtei Saint-Maurice und der reformierten Kirche des Kantons die «Walliser Stiftung Papst Franziskus» gegründet. Diese unterstützt Initiativen, die sich «in den Dienst der Ärmsten» stellen, wie es in einer Mitteilung des Bistums heisst.

Die Stiftung versteht sich als konkrete Um- und Fortsetzung des «Heiligen Jahrs der Barmherzigkeit». Es gehe darum, «ein starkes christliches Zeugnis anzubieten als Alternative zu Gewalt und Zerstörung», sagte Jean-Marie Lovey, Bischof von Sitten, bei der Präsentation der Stiftung am 3. November.

Rückendeckung des Papstes

«Unsere Stiftung hat persönliche Rückendeckung durch Papst Franziskus», versicherte Bischof Lovey, der dem Papst anlässlich der Diözesanwallfahrt letzte Woche begegnet ist. «Ich habe ihm von der Stiftung erzählt und er sagte, das sei eine sehr gute Sache!»

Henri Roduit, Priester in Riddes, erinnerte daran, dass auch in einem reichen Kanton wie dem Wallis etwa 20’000 Menschen in prekären Verhältnissen lebten: Obdachlose, Drogenabhängige, ehemalige Gefängnisinsassen, Rentner ohne Pensionskasse, Einelternfamilien, Familien mit vielen Kindern, Migranten und viele mehr.

Keine Konkurrenz zu bestehende Sozialwerken

«Wir glauben, dass die Kirche heute gerade in diesen Bereichen besonders gefragt ist», sagte Generalvikar Pierre-Yves Maillard. Die neue Stiftung erlaube den Kirchen, hier wieder vermehrt aktiv zu werden. Konkret wird sie die zahlreichen Vereinigungen und Initiativen unterstützen, die bereits in caritativen Bereichen tätig sind, und diese nicht konkurrenzieren, versichern die die Initianten. Die Stiftung will Projekte unterstützen, die ihr von diesen Gruppierungen vorgelegt werden, sie wird keine Einzelanfragen entgegennehmen.

Die Stiftung startet mit einem Kapital von 50’000 Franken. In nächster Zeit will sie zudem mit einem Spendenaufruf an Pfarreien und Private gelangen. «Wir haben kein festes Ziel, aber wir haben auch keine Obergrenze», sagt Jean-Daniel Balet, Mitglied im Stiftungsrat. Die Betriebskosten werden von der Vereinigung der Freunde der Stiftung übernommen, sodass jeder Franken, welcher der Stiftung gespendet wird, einem sozialen Werk zu Gute kommt.

Mitglieder der Stiftung sind das Bistum Sitten, die Abtei Saint-Maurice sowie die reformierte Kirche des Kantons Wallis. Ein Stiftungsrat mit sechs Mitgliedern aus diesen drei Gremien wird über die Vergabe der Gelder entscheiden. Auf einer eigenen Website werden die Aktivitäten der Stiftung präsentiert, hier können Spender auch online einzahlen. (cath.ch/sys)

 

 

Bischof Jean-Marie Lovey | © apic
4. November 2016 | 16:20
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