Richard Lehner, Domherr und Generalvikar für den deutschsprachigen Teil des Bistums Sitten, vor dem Bischofssitz in Sitten.
Schweiz

Wallis: Beerdigungen mit bis zu 30 Menschen erlaubt

Strenge Corona-Massnahmen im Wallis: Gottesdienste dürfen nur mit maximal zehn Gläubigen stattfinden. Nun haben die Behörden eine Ausnahme zugelassen: An Beerdigungen dürfen bis zu 30 Menschen teilnehmen.

Raphael Rauch

«In Absprache mit den kantonalen Gesundheitsbehörden ist es erlaubt, dass an der Feier einer Beerdigung maximal 30 Personen teilnehmen können», teilt Richard Lehner mit. Er ist Generalvikar für den deutschsprachigen Teil des Bistums Sitten.

Schutzkonzept mit Contact Tracing

«Die Teilnehmenden müssen zum engeren Kreis der Familie gehören, dazu zählen auch gute Freunde. Während der Feier sind die Distanzregeln, die Hygienemassnahmen, die Maskenpflicht, die Möglichkeit des Contact Tracing und das Schutzkonzept der Kirchen zu beachten», so Lehner.

Die Kathedrale von Sitten mit gesperrten Bankreihen – wegen Corona
Die Kathedrale von Sitten mit gesperrten Bankreihen – wegen Corona

Der Generalvikar hofft, «dass diese leichte Lockerung der Massnahmen den betroffenen Familien und ihren Angehörigen helfen, ihre Trauer ein wenig besser zu verarbeiten».

Wallis – strenger als Freiburg oder Jura

An der Beschränkung für Gottesdienste hat sich indes nicht geändert. Nach wie vor gilt: An Gottesdiensten dürfen maximal zehn Menschen teilnehmen.

Die Kantone Freiburg, Neuenburg und Jura haben ebenfalls Versammlungsverbote für Gruppen ab 10 oder 15 Menschen erlassen. Allerdings sind Gottesdienste hier explizit ausgenommen.

Staatsrat verteidigt harte Linie

Warum hat sich das Wallis trotzdem für eine harte Linie ohne Ausnahmen entschlossen? «Wir haben so hohe Infektionszahlen, weswegen wir keine Ausnahmen machen können», sagt der zuständige Staatsrat Frédéric Favre. «Wir müssen jetzt sehr vorsichtig sein. Im Frühjahr gab es im Wallis einen Gottesdienst, wo mehrere Menschen sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben.»


Richard Lehner, Domherr und Generalvikar für den deutschsprachigen Teil des Bistums Sitten, vor dem Bischofssitz in Sitten. | © Vera Rüttimann
24. Oktober 2020 | 00:01
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