Kardinal Matteo Zuppi
Vatikan

Vorwurf Kinder-Verschleppung: Papst-Gesandter trifft Russlands Kinderrechtsbeauftragte

Bei seiner Ukraine-Friedensmission hat der päpstliche Sondergesandte Kardinal Matteo Zuppi in Moskau auch Russlands Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa getroffen. Gegen die Kreml-Beauftragte liegt seit März ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder vor.

«Wir haben humanitäre Fragen in Zusammenhang mit Militäreinsätzen und dem Schutz von Kinderrechten diskutiert», teilte Lwowa-Belowa am Donnerstag nach dem Treffen via Telegram mit. Christliche Liebe und Barmherzigkeit hülfen bei der gegenseitigen Verständigung.

Über 16’000 Kinder entführt

Russland soll nach dem russischen Überfall auf die Ukraine seit Februar 2022 mehr als 16’000 ukrainische Kinder entführt haben. Das Haager Gericht sieht darin ein mutmassliches Kriegsverbrechen, für das es Putin und Lwowa-Belowa verantwortlich macht.

Moskau gibt an, die Kinder vor den Kämpfen in Sicherheit gebracht zu haben. Selenskyj hatte den Papst im Mai bei einem Gespärch im Vatikan darum gebeten, sich für die Rückkehr der ukrainischen Kinder einzusetzen.

Kritik am Treffen mit Kriegsverbrechern

Die Münsteraner Ostkirchen-Expertin Regina Elsner kritisierte Zuppis Zusammenkunft mit Lwowa-Belowa. «Freundliches Treffen mit international anerkannten Kriegsverbrechern», schrieb sie auf Twitter. (kna)


Kardinal Matteo Zuppi | © KNA
30. Juni 2023 | 10:27
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