Kardinal Rainer Maria Woelki im Kölner Dom.
International

Vier deutsche Bischöfe wollen nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen

Ihr Widerstand bleibt: Die katholischen Bischöfe von Eichstätt, Köln, Passau und Regensburg wollen auch weiterhin nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen. Dabei handelt es sich um ein zentrales Element des Reformdialogs.

Innerhalb des Reformdialogs der katholischen Kirche in Deutschland wollen die Bischöfe von Eichstätt, Köln, Passau und Regensburg auch weiterhin nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen. Dieses Gremium soll unter anderem bis 2026 die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam über wichtige innerkirchliche Fragen in Deutschland beraten und beschliessen wollen. Dies hatte der Vatikan mehrfach abgelehnt. Dagegen hatte der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz, dem die Ortsbischöfe aller 27 Bistümer angehören, die Satzung auf seiner Sitzung am Montag in Würzburg angenommen.

Opposition von Kardinal Woelki und Bischof Stefan Oster

«In römischen Einsprüchen zum Synodalen Weg in Deutschland war bislang immer wieder deutlich geworden, dass ein ‘Synodaler Rat’, wie er im Beschluss des Synodalen Weges vorgesehen und formuliert worden war, nicht mit der sakramentalen Verfassung der Kirche vereinbar sei», heisst es in einer Erklärung der Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln). Am Synodalen Ausschuss, dessen Ziel die Einrichtung eines Synodalen Rates sei, wolle man daher auch weiterhin nicht teilnehmen.

Stefan Oster, Bischof von Passau, am 18. März 2021 im Bischöflichen Ordinariat in Passau.
Stefan Oster, Bischof von Passau, am 18. März 2021 im Bischöflichen Ordinariat in Passau.

«Die vier genannten Bischöfe teilen auch nicht die Rechtsauffassung, dass die Deutsche Bischofskonferenz Träger des Synodalen Ausschusses sei, wenn vier Mitglieder der Konferenz das Gremium nicht mittragen», heisst es. Die vier Bischöfe würden zunächst das Ende der Weltbischofssynode und deren Ergebnis abwarten, um danach zu entscheiden, «wie es im Einklang mit der Weltkirche zu Umsetzungsschritten hin zu einer synodaleren Kirche kommen kann». Betont wird, dass die vier Bischöfe den Weg zu einer synodaleren Kirche weiter im Einklang mit der Weltkirche gehen wollten.

Zentralkomitee hat Satzung bereits angenommen

Die Satzung für den Synodalen Ausschuss hatte das ebenfalls beteiligte Zentralkomitee der deutschen Katholiken bereits im November angenommen. Ursprünglich hatte die Annahme durch die Bischöfe schon auf deren Frühjahrsvollversammlung im Februar erfolgen sollen. Wegen eines neuerlichen Briefs aus dem Vatikan wurde der Punkt von der Tagesordnung genommen. Bei einem Treffen von Vertretern der Bischofskonferenz und hochrangigen Vatikanvertretern im März konnte jedoch ein vorzeitiges Aus des deutschen Reformdialogs verhindert werden. Der Synodale Ausschuss kommt am 14. und 15. Juni in Mainz zu seiner zweiten Sitzung zusammen. (kna)

Anzeige ↓ Anzeige ↑

Kardinal Rainer Maria Woelki im Kölner Dom. | © KNA
25. April 2024 | 15:00
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!