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Vatikan

Vatikan würdigt Bericht australischer Missbrauchskommission

Rom, 16.12.17 (kath.ch) Der Vatikan hat den Abschlussbericht der australischen Kommission zu sexuellem Missbrauch in Institutionen gewürdigt. Der Bericht sei das Ergebnis jahrelanger sorgfältiger Bemühungen und müsse nun ernsthaft studiert werden, heisst es in einer Erklärung, die der Vatikan am Freitagabend veröffentlichte.

Die Erklärung erinnert noch einmal an die Zusicherung von Papst Franziskus, die Kirche müsse ein Ort des Mitgefühls sein. Sie werde sich weiter für sichere Orte zum Schutz von Kindern und schutzbedürftigen Erwachsenen einsetzen, «indem sie Opfern und Überlebenden von Missbrauch zuhört und sie begleitet im Bemühen um Heilung und Gerechtigkeit». Der Vatikan sicherte der katholischen Kirche in Australien denn auch seine Nähe zu.

Keine Aufweichung des Beichtgeheimnisses

Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Denis Hart von Melbourne, wiederholte am Freitag seine «bedingungslose Entschuldigung für das Leid der Betroffenen», denen Gerechtigkeit widerfahren müsse.

Eine Kultur von Geheimnistuerei und Selbstschutz.

Die «herrschende Kultur von Geheimnistuerei und Selbstschutz» habe vielen Opfern und deren Familien «unnötiges Leid» zugefügt. Eine Aufweichung des Beichtgeheimnisses lehnte Hart aber ab.

Am Freitagmorgen hatte die staatliche Kommission zu «Institutionellem Vorgehen gegen sexuellen Kindesmissbrauch» der australischen Regierung in Canberra ihren Abschlussbericht übergeben. Zu den 189 Handlungsempfehlungen des mehrere zehntausend Seiten umfassenden Berichts gehören auch eine Lockerung des Beichtgeheimnisses und eine Abschaffung des Pflichtzölibats für katholische Priester. (cic)

Justitia | © pixabay CC0
16. Dezember 2017 | 11:49
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