In Japan kümmern sich derartige Pflegeroboter um Senioren in Altenheimen.
Vatikan

Vatikan-Konferenz zum Thema Roboter und künstliche Intelligenz

Rom, 16.1.19 (kath.ch) Welche Auswirkungen der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Robotern auf das Leben der Menschen hat, will der Vatikan im Februar bei einer internationalen Konferenz erörtern. Die Kirche müsse aktuelle Entwicklungen verfolgen und begleiten.

Wenn Roboter den Menschen immer ähnlicher würden, müsse man sich auch die Frage stellen, was Menschsein ausmache, sagte Paolo Benanti, Professor für Moraltheologie und Ethik der Technologie an der Päpstlichen Gregoriana-Universität in Rom. Die Kirche wolle dabei nicht vorgefertigte Lösungen bieten, sondern zur Diskussion beitragen, sagte der Ordensmann.

Drängende Fragen

Gerade in Bereichen, in denen die Kontrolle der Menschen über die Maschine abnehme, wie etwa bei selbstfahrenden Autos, gebe es «viele und drängende Fragen», so Benanti. Dies gelte auch für den Gesundheitsbereich, etwa beim Einsatz von Robotern in der Altenpflege.

Benanti äusserte sich anlässlich der Vorstellung der Jahreshauptversammlung der Päpstlichen Akademie für das Leben vom 25. bis zum 27. Februar im Vatikan. Sie steht unter dem Titel «Roboethik. Menschen, Maschinen und Gesundheit».

Junge Forscher berücksichtigen

Der Vorsitzende der Akademie, Erzbischof Vincenzo Paglia, sagte, die Akademie trage eine «sehr grosse Verantwortung», aktuelle Entwicklungen zu verfolgen und zu begleiten. Er kündigte zudem einen speziell jungen Forschern gewidmeten Tag an, dessen Ergebnisse in die Gesamtbetrachtungen einfliessen sollen. Es gehe darum, die Meinung aller zu hören, «was nicht heisst, dass man zu allem die gleiche Meinung haben muss», so Paglia. (cic)


In Japan kümmern sich derartige Pflegeroboter um Senioren in Altenheimen. | © Nadine Vogelsberg/KNA
16. Januar 2019 | 06:44
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25-Jahr-Jubiläum

Die Päpstliche Akademie für das Leben begeht 2019 ihr 25. Jubiläum. Gegründet wurde sie am 11. Februar 1994 unter Papst Johannes Paul II. Nach Vatikanangaben zählt die Akademie derzeit 151 Mitglieder aus allen fünf Kontinenten. Darunter sind Ärzte, Theologen, Biologen, Natur- und Geisteswissenschaftler.

Die Akademie will den interkulturellen, interreligiösen und interdisziplinären Dialog fördern und setzt sich besonders für den Schutz des menschlichen Lebens ein.

Unter Papst Franziskus gab es eine Neuausrichtung: Der klassische Fokus auf Themen wie Schwangerschaftsabbruch oder Sterbehilfe wurde zugunsten eines breiteren Ansatzes erweitert, der zusätzlich die Situation von Flüchtlingen sowie Debatten um Todesstrafe oder Waffenhandel umfasst. (cic)