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Der Papst warnt eindringlich vor einer Spaltung der Gesellschaft

Rom, 15.1.19 (kath.ch) Papst Franziskus hat vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Die Menschheit befinde sich aktuell in «grossen Schwierigkeiten», heisst es in einem am Dienstag vom Vatikan veröffentlichten Papstschreiben. Das Kirchenoberhaupt äussert sich anlässlich des 25. Gründungsjubiläums der Päpstlichen Akademie für das Leben.

Egoismus und Argwohn gegenüber anderen hätten die Oberhand gewonnen, so Franziskus. «Der Spalt zwischen dem Streben nach eigenem Wohlstand und dem Glück der menschlichen Gemeinschaft scheint sich auszuweiten: So sehr, dass man glaubt, zwischen dem Einzelnen und der menschlichen Gemeinschaft sei inzwischen ein wahres Schisma im Gange», schreibt das Kirchenoberhaupt.

Von Materialismus manipulierte Menschen

Wirtschaftliche und technische Entwicklung würden oft nicht zum Wohl der Gemeinschaft genutzt, kritisiert Franziskus. Materialismus und Konsumdenken manipulierten die Menschen, so dass diese den Blick verlieren «für die Schönheit eines gemeinschaftlichen Lebens und für die Bewohnbarkeit des gemeinsamen Hauses».

«Handeln bevor es zu spät ist.»

Die Christen ruft Franziskus daher auf, Spaltung, Gleichgültigkeit und Feindseligkeit zu bekämpfen. «Und es muss sofort gehandelt werden, bevor es zu spät ist», mahnt der Papst.

Neue moralische Sichtweise gefordert

Franziskus fordert eine neue weltweite moralische Sichtweise, die Schöpfung und Menschen achtet. Für den Papst ist dabei in erster Linie die Kirche selbst gefordert. Sie müsse sich ernsthaft fragen, ob sie genug dazu beigetragen habe, «eine Vision des Menschen zu fördern, die in der Lage ist, die Einheit der Völkerfamilien zu unterstützen angesichts der heutigen politischen und kulturellen Umstände», schreibt Franziskus.

Papst Franziskus wandte sich zum 25. Gründungsjubiläums der Päpstlichen Akademie für das Leben in einem Brief an den Leiter der Akademie, Erzbischof Vincenzo Paglia. In dem Text würdigt Franziskus die bisherige Arbeit der Akademie und bestärkt sie darin, sich weiter im interkulturellen, interreligiösen und interdisziplinären Dialog zu engagieren und sich weiter für den Schutz des menschlichen Lebens und die Menschenrechte einzusetzen.

Das sechsseitige Papst-Schreiben trägt den Titel «Humana communitas» («Die menschliche Gemeinschaft»). Die Päpstliche Akademie für das Leben wurde am 11. Februar 1994 von Papst Johannes Paul II. gegründet. (cic)

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15. Januar 2019 | 11:53
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